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Regulierung

Wie neue Compliance-Anforderungen unter Solvency II umgesetzt werden können

Das Thema Compliance hat in Versicherungsunternehmen zu Recht einen hohen Stellenwert. Mittlerweile nimmt die Versicherungswirtschaft im Branchenvergleich sogar eine Führungsrolle ein, wie eine unabhängige Studie ergab. Die Umsetzung von Solvency II stellt weitere Anforderungen an die konkrete Compliance-Organisation, die insbesondere für kleinere Versicherer herausfordernd sind. Ein aktueller Leitfaden des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gibt den Unternehmen unverbindliche Hinweise zur Etablierung wirksamer und effizienter Compliance-Strukturen.

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Das Vertrauen der Versicherungsnehmer und der übrigen Geschäftspartner ist das wichtigste Kapital eines Versicherungsunternehmens. Um dieses zu schützen, wird in der Versicherungsbranche intensiv in unternehmensinterne Vorkehrungen investiert, die ein rechtlich und ethisch einwandfreies Verhalten sicherstellen. Nach einer Studie der Universität Halle-Wittenberg verfügen bereits neun von zehn Versicherungsunternehmen in Deutschland über ein entsprechendes Compliance-Management-System.

Der hohe Stellenwert des Themas wird durch freiwillige Initiativen der gesamten Branche wie dem Code of Conduct für den Datenschutz oder dem Verhaltenskodex für den Vertrieb unterstrichen. 

Viele Fragen zur praktischen Umsetzung

Darüber hinaus verlangt das zum 1. Januar 2016 novellierte Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG), welches die Solvency II-Richtlinie national umsetzt, den Unternehmen im Hinblick auf die Compliance-Organisation einiges ab. Da die praktische Umsetzung in den Unternehmen erfahrungsgemäß viele Fragen aufwirft, hat der GDV einen Praxisleitfaden erarbeitet. Der Leitfaden gibt einen systematischen Überblick über die relevanten Vorgaben und beschreibt den Rahmen, in dem Unternehmen bei der Umsetzung agieren können. Einige besonders relevante Fragen werden herausgegriffen und unverbindliche Hinweise zur Gestaltung gegeben.