Voraussetzung für eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels sind umfassende Informationen zu Naturgefahren: wie wirken sie, wo treten sie auf und welche Schäden verursachen sie? Bereits 2011 hat der GDV in Zusammenarbeit mit führenden Klimaforschern/-innen die wetterbedingten Schäden der letzten Jahrzehnte mit unterschiedlichen Klimamodellen verknüpft und daraus konkrete Schadenszenarien für die Zukunft abgeleitet. Die wichtigste Erkenntnis: Wetterextreme treten in Deutschland künftig immer öfter auf. Darüber hinaus hat der GDV verschiedene Wetterphänomene untersucht, beispielsweise Starkregen: wo tritt er mit welcher Wahrscheinlichkeit und welcher Intensität auf und welche Schäden verursacht er? Das Ergebnis: Kurze Starkregen verursachen die meisten Schäden und sie können überall in Deutschland auftreten.
Schäden durch Naturgefahren 1973-2023
Die Langzeitbilanz der Versicherer zeigt die Schäden durch Sturm, Hagel, Hochwasser und Starkregen. Die verheerende Sturzflut im Ahrtal 2021 war die bislang folgenschwerste Naturkatastrophe in Deutschland.
Wie viele Gebäude sind gegen Hochwasser und Starkregen versichert?
Der Anstieg der Versicherungsdichte weitere Naturgefahren (Elementar) ist zwar deutschlandweit zu beobachten, jedoch ist das Niveau in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich. In Baden-Württemberg liegt die Versicherungsdichte bei Wohngebäude historisch bedingt bei 94 Prozent. Bis zum Jahr 1993 bestand hier eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden. Ansonsten wurde 2023 bei Wohngebäuden in Nordrhein-Westfalen, in Thüringen, in Hessen, in Sachsen und erstmals in Sachsen-Anhalt die 50-Prozent-Marke übertroffen.
Welcher Landkreise sind besonders von Starkregen betroffen?
Die Karten zeigen die durchschnittliche jährliche Schadenhäufigkeit für Starkregen in der Wohngebäudeversicherung für Starkregen seit 2002 je Kreis. Mit dem gemeldeten Versicherungsort kann die regionale Verteilung erstellt werden. Dabei ergeben sich die verwendeten Farbstufen durch die Einteilung der Schadenhäufigkeit in Intervalle.
Was ist ZÜRS Geo?
ZÜRS Geo hilft den Versicherern bei der Beantwortung der Frage, welches Gebäude in welchem Ausmaß hochwassergefährdet ist. Diese Information hilft Ihnen bei der Kalkulation des Versicherungsbeitrags der Elementarschadenversicherung . In das System wurden insgesamt über 22 Millionen Adressen eingespeist.
Je nachdem wie hoch das Überschwemmungsrisiko ist, wird jede Adresse einer der vier Gefährdungsklassen zugeordnet: Aufbauend auf Studien zu Wetterextremen haben die Versicherer darüber hinaus drei Starkregengefährdungsklassen eingeführt. Damit kann das Risiko von Starkregenschäden für jedes Gebäude in Deutschland besser eingeschätzt werden. Abhängig von seiner Lage wird jedes Gebäude einer von drei Gefährdungsklassen zugeordnet. Denn: je tiefer ein Gebäude liegt, je länger das Wasser darin steht, desto höher ist der Schaden.