Die Versicherer als größte Anbieter-Gruppe stehen weiterhin zur 3. Säule der Altersvorsorge. Nach mehr als 20 Jahren ohne wesentliche Änderungen braucht sie allerdings einen neuen Schub. Nicht zuletzt die lange Niedrigzinsphase hat gezeigt, dass die Konstruktion der Riester-Rente nicht für jedes Kapitalmarktumfeld taugt.
Als Lehre daraus sollte die hundertprozentige Beitragsgarantie gelockert werden, um es den Produktanbietern zu ermöglichen, in jedem Zinsumfeld attraktive Erträge zu erwirtschaften. Aus Sicht der Versicherungswirtschaft wäre ein Garantie-Niveau von 80 Prozent ein guter Kompromiss zwischen Sicherheit und Rendite. Es erlaubt höhere Erträge als bisher, schützt die Sparer gleichzeitig aber vor hohen Verlusten. Denn auch das ist wichtig: Die Menschen müssen darauf vertrauen können, dass sich ihre Sparbemühungen auszahlen. Mindestgarantien verhindern, dass Anbieter zu Lasten der Kunden zu hohe Risiken eingehen.
Das Prinzip lebenslanger Leistungen sollte auch künftig erhalten bleiben. Als Ergänzung zur gesetzlichen Rente eingeführt, dient die geförderte private Altersvorsorge vor allem dazu, die lebensnotwendigen Ausgaben zu decken, etwa für die Miete, Strom, Nahrungsmittel oder Kleidung. Das Geld dafür muss fließen – unabhängig davon, wie lange die Menschen leben. Ein Auszahlungsmodell, das dies nicht garantiert, ist keine gleichwertige Ergänzung zur gesetzlichen Rente
Die Einführung eines staatlich verwalteten Fonds lehnen die Versicherer indes ab. Ein solcher Schritt wäre nicht nur ordnungspolitisch heikel. Es bestünde zudem das Risiko, dass die Einrichtung der politischen Einflussnahme unterliegt – gerade in Krisenzeiten. Und ob ein Staatsfonds ein besserer Kapitalanleger ist als privatwirtschaftliche Einrichtungen, steht in den Sternen. Die Versicherer – als eine der größte Investorengruppen – verfügen hingegen über eine hohe Expertise in der Kapitalanlage.