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Rente & Vorsorge

Stornoquote trotz Corona-Krise auf historischem Tief

Während der Pandemie haben viele Versicherte Einkommenseinbußen erlitten. Eine Kündigungswelle von Verträgen blieb jedoch aus, wie die Publikation „Lebensversicherung in Zahlen 2021“ zeigt. Die Kunden nutzten offenbar andere Einsparmöglichkeiten.

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© Gettyimages

Die Rentenversicherung hat 2020 gegenüber der Kapitallebensversicherung weiter an Bedeutung gewonnen.

Die deutschen Lebensversicherer haben 2020 ungeachtet der Corona-Krise gemessen am Bestand die wenigsten Vertragskündigungen seit der Wiedervereinigung verzeichnet. Auch die Beitragseinnahmen seien stabil geblieben, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die gesamten Beitragseinnahmen der Lebensversicherer, Pensionskassen und -fonds lagen mit 103,2 Milliarden Euro exakt auf dem Vorjahreswert, wie aus der am Montag veröffentlichten Publikation „Lebensversicherung in Zahlen 2021“ hervor geht.

„Die Lebensversicherung allein verzeichnete sogar einen leichten Zuwachs um 0,4 Prozent auf 99,9 Milliarden Euro“, sagte Asmussen. Diese Entwicklung sei auch auf eine historisch niedrige Stornoquote von 2,55 Prozent der Verträge zurückzuführen. Im Vorjahr lag die Quote noch bei knapp 2,7 Prozent.

Kunden haben Angebot von Beitragsfreistellung oder -stundung genutzt

„Der Rückgang der Stornoquote ist vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Lage vieler Versicherter während der Pandemie besonders bemerkenswert“, sagte Asmussen. „Offenbar haben erfreulich viele Kund:innen bei vorübergehenden finanziellen Engpässen das Angebot einer befristeten Beitragsfreistellung oder -stundung genutzt. Das ist besonders wichtig bei Lebensversicherungen, die einen Schutz vor existenziellen Risiken wie beispielsweise einer Berufsunfähigkeit beinhalten.“

Rentenversicherung gewinnt weiter an Bedeutung

Die Rentenversicherung hat 2020 gegenüber der Kapitallebensversicherung weiter an Bedeutung gewonnen. Der Anteil der Rentenversicherungen an den laufenden Versicherungsbeiträgen erreichte 58,4 Prozent (2019: 57,3 Prozent), während auf Versicherungen mit Kapitalauszahlung nur knapp 25 Prozent der laufenden Beiträge entfielen.

Insgesamt addierten sich die Rentenverträge auf über 44 Millionen Verträge. „Die Leistungsauszahlungen der Lebensversicherer, Pensionskassen und -fonds erreichten 2020 rund 83,9 Milliarden Euro“, sagte Asmussen. Das seien 2,7 Milliarden Euro weniger als 2019, aber 3,7 Milliarden Euro mehr als 2018.

Starke Position in der betrieblichen Altersversorgung

Im Bereich der betrieblichen Altersversorgung stieg die Zahl der Verträge um 0,8 Prozent auf über 16,4 Millionen. Die Beitragseinnahmen stiegen ebenfalls leicht um 1,0 Prozent auf knapp 19,2 Milliarden Euro „Die betriebliche Altersversorgung hat noch Wachstumspotenzial – in den vergangenen Jahren ist die Beschäftigung deutlich stärker gestiegen als die Zahl der Menschen mit einer bAV. Die nächste Bundesregierung sollte daher den gesetzlichen Rahmen für die geförderte Altersvorsorge insgesamt anpassen, um flexiblere Garantien und damit eine chancenreichere Kapitalanlage zu ermöglichen“, so Asmussen.