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Nachhaltigkeit

"Transformation aktiv angenommen" - Dritter GDV-Nachhaltigkeitsbericht

Zum dritten Mal veranstaltet der GDV seinen TransVer Day. Der neue Nachhaltigkeitsbericht des Verbandes zeigt: Der Sektor hat die Transformation aktiv angenommen.

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© Christian Englmeier / Unsplash

Der Zugang zu Wasser gehört zu den wichtigsten Ressourcen der Menschheit.

Die Versicherungswirtschaft setzt Nachhaltigkeitsstrategien inzwischen in ihrer ganzen Breite um. „Mit der Vorlage unseres dritten Nachhaltigkeitsberichts sehen wir einen Sektor, der die Transformation aktiv angenommen hat“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Das Engagement unserer Mitglieder ist beeindruckend. Wir sehen starke Signale, dass wir die Ziele unserer Nachhaltigkeitspositionierung erreichen.“

Die Anfang 2023 aktualisierte Nachhaltigkeitspositionierung des Verbandes konkretisiert den Beitrag der Versicherer zu den Pariser Klimazielen und den UN-Sustainable Development Goals. Mit seinem jetzt veröffentlichten neuen Nachhaltigkeitsbericht zieht der GDV zum dritten Mal eine Bilanz seiner Nachhaltigkeitsbestrebungen.

Nachhaltigkeit spielt immer größere Rolle in der Praxis

Im Geschäftsalltag von Versicherungsunternehmen nimmt das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile eine immer größere Rolle ein. „In der Schaden- und Unfallversicherung achten jetzt zum Beispiel 81 Prozent der Unternehmen darauf, dass die Schadenregulierung nach einem Autounfall nachhaltig erfolgt und eine Reparatur dem Neukauf vorgezogen wird “, so Asmussen.

Der GDV-Nachhaltigkeitsbericht listet zahlreiche weitere Praxisbeispiele auf:

  1. 74 Prozent (Vorjahr: 69 Prozent) der Unternehmen bieten Versicherungsschutz für Innovationen, die die Transformation unterstützen. Beispiele sind etwa die Energiegewinnung aus Wasserstoff, die Entwicklung von Batteriespeichern oder der Bau von großen Offshore-Windanlagen. Damit machen sie Innovationen marktreif und sicherer.
  2. Die Hälfte der Versicherer (49 Prozent) steht im Dialog mit der versicherungsnehmenden Wirtschaft zur stärkeren Beachtung von ökologischen und sozialen Themen sowie zur Stärkung einer verantwortungsvollen Unternehmensführung.
  3. 46 Prozent der Versicherer achten auf ESG-Kriterien bei der Übernahme von Risiken (Vorjahr: 33 Prozent). Ökologische und soziale Aspekte spielen dabei gleichermaßen eine große Rolle.
  4. In der Schaden- und Unfallversicherung berücksichtigen 81 Prozent der Unternehmen Nachhaltigkeitskriterien bei der Schadenregulierung, insbesondere Konzepte wie „Reparatur statt Neukauf“ (71 Prozent, Vorjahr: 66 Prozent) oder „build back better“ (43 Prozent, Vorjahr: 26 Prozent), das ist eine Verwendung von nachhaltigeren Lösungen nach einem Schaden. 43 Prozent setzen bei der Schadensbehebung auf Dienstleister mit Nachhaltigkeitskonzepten (Vorjahr: 27 Prozent). 
  5. Der Anteil der nach ESG-Kriterien gemanagten Kapitalanlagen ist auf 90 Prozent gestiegen (Vorjahr: 88 Prozent). 90 Prozent streben die Klimaneutralität ihrer Kapitalanlagen an, 70 Prozent haben dafür bereits konkrete Zielpfade vorgesehen.
  6. Der CO2-Fußabdruck für die Kapitalanlagen beträgt aktuell 79 Tonnen je investierter Million Euro. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (71 Tonnen) erklärt sich durch den Wiederanstieg der Emissionen nach der Corona-Pandemie in Verbindung mit einem time-lag bei Erhebung der Daten, zum anderen durch eine verbesserte Datenverfügbarkeit.
  7. Bei den eigenen Geschäftsprozessen haben 55 Prozent bereits das Net-Zero-Ziel für die direkten Emissionen (Scope 1 und 2) erreicht. Erstmals wurden auch Scope 3-Emissionen ermittelt. Dabei ist die Datenbasis aber noch dünn.

Damit sind die Unternehmen insgesamt auf dem richtigen Weg. Mit Blick auf das Ziel, künftig den Schutz von Natur und Artenvielfalt stärker in den Fokus zu nehmen, sagt Asmussen: „Beim Schutz von Biodiversität stehen wir noch am Anfang. Dafür müssen wir Methoden und Instrumente entwickeln, um dieses Ziel für uns Versicherer praktisch umsetzbar zu machen.“

TransVer-Preis für das Hamburger Bildungsprogramm CREACTIV

„TransVer Day“ steht für Transformation und Versicherung. Die Veranstaltung findet in diesem Jahr im Haus Ungarn in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes statt und ist der zentrale Raum für den Dialog des Versicherungssektors mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Nicht-Regierungsorganisationen. Sie steht unter dem Motto „Wissen schafft Nachhaltigkeit“.

Höhepunkt ist die Verleihung des TransVer-Nachhaltigkeitspreises an das Projekt CREACTIV für Klimagerechtigkeit. CREACTIV will Jugendliche durch künstlerische Aktivitäten und im Austausch mit jungen Künstler-/innen aus dem globalen Süden motivieren, sich mit den Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen und eigene nachhaltige Lösungen für ihr unmittelbares Umfeld zu entwickeln. Die langfristige Vision des Projekts besteht darin, Bildung für nachhaltige Entwicklung dauerhaft in den Schulalltag, den Unterricht und die Lehrpläne zu integrieren. „Das Projekt CREACTIV zeigt in exemplarischer Weise, wie Wissen Nachhaltigkeit schafft: durch Fakten, durch Emotionen und unmittelbare Anregungen zum Handeln“, sagt Asmussen. 

Neue Kommunikationsserie „Insurers for Tomorrow“ unterstreicht die Transformationsziele

Mit dem TransVer Day startet auch eine neue GDV-Kommunikationsreihe. Sie wirft einen Blick auf konkrete Initiativen der Mitgliedsunternehmen zur nachhaltigen Transformation. Unter dem Namen "Insurers for Tomorrow" wird eine Plattform geschaffen, die ganz konkret zeigt, wie nachhaltige Transformationsprozesse in den Versicherungsunternehmen geplant und umgesetzt werden. Erzählt werden die Fallbeispiele von engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hinter den einzelnen Projekten stehen. Sie zeigen, wie motiviert die Versicherungsbranche die Transformation voranbringt. Die Inhalte sind auf der GDV-Homepage zu finden und werden über Social Media-Kanäle verbreitet. Monatlich kommen neue Geschichten dazu, um die Vielfalt der Nachhaltigkeitsbestrebungen aufzuzeigen.

Ansprechpartner

Christian Ponzel (© Christian Kruppa / GDV)
Christian Ponzel
Leiter Newsroom / Sprecher GDV