Asmussen zur Europäischen Entbürokratisierungsinitiative
Mit der Entbürokratisierungsinitiative möchte die Europäische Union Berichtspflichten um 25 Prozent reduzieren. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen kommentiert.
„Gut, dass die Europäische Kommission jetzt beim Thema Entbürokratisierung ernst macht. Denn alle Unternehmen, vor allem kleine, werden von Berichts- und Verwaltungsaufgaben belastet. Aber trotz des Ziels, die Meldepflichten um 25 Prozent zu verringern, lässt die tatsächliche Wirkung der Vorschläge aus unserer Sicht bislang zu wünschen übrig. Auch nach der Inflationsanpassung der Größenkriterien für kleine und mittlere Unternehmen wären nur weitere zwei Prozent der deutschen Versicherungsunternehmen von der aufwändigen Nachhaltigkeitsberichterstattung befreit. Von Bürokratieentlastung kann also keine Rede sein. Die Kommission sollte weitere Maßnahmen ergreifen, um vor allem kleinere Unternehmen mehr zu unterstützen. Um den Verwaltungsaufwand effektiv zu reduzieren, sollten Komplexität, geforderter Aufwand und Fokus der Meldepflichten kritisch überprüft werden.
Richtig ist aus Sicht der Versicherungswirtschaft die geplante Verschiebung der sektorspezifischen Nachhaltigkeitsstandards ESRS. Diese bietet den nötigen Spielraum, um pragmatische Lösungen für die Berichterstattung über die Wertschöpfungskette der Versicherer zu erarbeiten. Neben der EU-Initiative ist darüber hinaus auch eine nationale Entbürokratisierung erforderlich. Der GDV bringt sich dazu auf beiden Ebenen ein.“