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Schaden & Unfall

Brandschutz: GDV-Leitfaden unterstützt Recyclingbetriebe beim Risikomanagement

Die Zahl der Brände in Recyclingbetrieben und Müllfahrzeugen steigt – nicht zuletzt durch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien. Der GDV warnt vor erheblichen Brandschäden und fordert mehr Prävention. Mit einem neuen Leitfaden zum Brandschutz will der Verband sowohl Versicherer unterstützen, die Risiken leichter einschätzen zu können, als auch Recycling- und Entsorgungsunternehmen helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt zu minimieren.

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© picture alliance / dpa / Jolan Griemsmann / Wiesbaden112

Die Feuerwehr bekämpft den Brand von zwei mit Elektroschrott gefüllten Containern in einer Müllverbrennungsanlage in Ginsheim-Gustavsburg. 

„Wird ein Akku gequetscht, etwa in der Müllpresse, kann er sich entzünden - und wird so zur Gefahr für Personal und Betrieb”, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV. “Mit dem neuen Leitfaden geben wir Betrieben eine konkrete Hilfestellung, wie sie sich organisatorisch und technisch besser auf diese wachsende Gefahr einstellen können – mit Blick auf den Versicherungsschutz, aber vor allem auf die Sicherheit im laufenden Betrieb.”

Der Leitfaden wurde gemeinsam mit Sachverständigen und Branchenverbänden erarbeitet. Er greift praxisnah die Herausforderungen der Branche auf und enthält konkrete Empfehlungen zur Ausgestaltung technischer Schutzmaßnahmen ebenso wie Hinweise zur Verbesserung betrieblicher Abläufe.  

Brandgefahr durch Akkus und Batterien: Politik ist gefragt

Ein besonderes Risiko sind Einweg-E-Zigaretten, sogenannte Vapes, die inklusive der fest verbauten Akkus häufig im Hausmüll entsorgt werden. Laut dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) kommt es bundesweit zu bis zu 30 Bränden pro Tag, die auf falsch entsorgte Batterien oder Akkus zurückzuführen sind. Der GDV sieht deshalb nicht nur Verbraucher und Unternehmen in der Pflicht, sondern betont auch die Verantwortung der Politik.  

„Unsere Nachbarn in Frankreich und Belgien haben Einweg Vapes bereits verboten. Die EU sieht ein Aus dieser Produkte bis 2026 vor, doch in Deutschland ist bisher nichts passiert”, so Käfer-Rohrbach. „Der Bundesrat hat den Weg für ein Verbot bereits geebnet, die neue Regierung sollte nun zügig handeln. Akkus dürfen gar nicht erst im Restmüll landen.” 

Unternehmen müssen beim Brandschutz investieren

Um Brandschutz und Sicherheit zu stärken, sollten Unternehmen nicht warten, bis es zu einer wirksamen Regelung kommt, sondern schon jetzt investieren. Entsprechend richtet sich der GDV mit seinem Leitfaden gezielt an Unternehmen in der Entsorgungswirtschaft sowie an Industrie- und Gewerbebetriebe mit vergleichbaren Risikoprofilen. „Versicherer sind Partner bei der Prävention“, sagt Käfer-Rohrbach. „Wir bringen unser Know-how aus der Schadenpraxis aktiv ein. Wer frühzeitig handelt, sichert nicht nur den laufenden Betrieb, sondern auch die Versicherbarkeit in der Zukunft.“

Dabei ist die enge Abstimmung mit dem jeweiligen Versicherer zentral: Betriebe sollten vorbeugende Maßnahmen gemeinsam mit ihrem Versicherer planen und umsetzen, um einen passgenauen Risikoschutz zu gewährleisten.

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