Digitale Rentenübersicht liefert die Altersvorsorge auf einen Blick
Wer bisher wissen wollte, wie viel Geld er im Alter zur Verfügung hat, musste in der Regel die jährlichen Briefe von Rentenkasse, Betriebsrente oder privater Rentenversicherung nebeneinanderlegen. Mit der digitalen Rentenübersicht entfällt der Papierkram, die Ansprüche können mit jedem Smartphone, Tablet oder Laptop bequem auf einen Blick abgelesen werden.

„Jede und jeder sollte auf einen Blick sehen können, wie er oder sie im Alter abgesichert ist – und damit auch, ob man vielleicht noch eine Schippe drauflegen sollte. Wir Versicherer haben deshalb die Digitale Rentenübersicht von Beginn an aktiv gefördert, weil sie mehr Transparenz schafft. Den Menschen wird damit die Vorsorgeplanung erleichtert“, sagt Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV.
Unter www.rentenuebersicht.de können alle Bürgerinnen und Bürger mit dem elektronischen Personalausweis (ePA) auf das Online-Portal zugreifen. „Die Versicherer haben zusammen mit der Deutschen Rentenversicherung Bund und vielen anderen Vorsorgeeinrichtungen einen Kraftakt bewältigt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Verbraucherfreundlichkeit war dabei immer unser Kernanliegen“, so Schumann. Nach Auskunft der Zentralen Stelle für die Digitale Rentenübersicht bei der Deutschen Rentenversicherung, die die Arbeiten an der Rentenübersicht steuert und koordiniert, gibt es bisher rund 220.000 registrierte Nutzende. Aus dem Bereich des GDV sind 78 Lebensversicherer auch mit ihren Pensionskassen und Pensionsfonds angebunden. Überall da, wo es bei der Anzeige von Verträgen noch technische Probleme gibt, wird zügig an einer Lösung gearbeitet.
Anmeldung mit dem Personalausweis für viele Menschen zu kompliziert
Verbesserungspotenzial sehen die Versicherer vor allem noch bei der Anmeldung im Online-Portal: Da viele Menschen die Voraussetzungen für die Nutzung des elektronischen Personalausweises nicht haben, stellt die Identifikation eine Hürde dar. Wer etwa die PIN für den elektronischen Personalausweis nicht hat, muss erst einen Termin beim Bürgeramt machen, um eine neue zu beantragen. Das könnte viele Menschen abschrecken. Entsprechend setzen sich die Versicherer für alternative Zugangsmöglichkeiten ein, damit die Anmeldung möglichst niedrigschwellig ist. Zugleich muss Datensicherheit weiter großgeschrieben werden. „Alternativen wie zum Beispiel beim Onlinebanking sind genauso sicher, aber viel geübter“, so Schumann.
Die Digitale Rentenübersicht
Die digitale Rentenübersicht ist ein kostenloses Online-Portal, das allen Bürgerinnen und Bürgern einen umfassenden Überblick über die persönliche Altersvorsorge bietet. Es wurde von der Deutschen Rentenversicherung (Zentrale Stelle für die Digitale Rentenübersicht, ZfDR) im Auftrag der Bundesregierung und unter Beteiligung der Verbände der betrieblichen und privaten Altersvorsorge entwickelt.
Die digitale Rentenübersicht zeigt Ansprüche aus der gesetzlichen Rente (insbesondere Deutsche Rentenversicherung), betrieblicher Altersversorgung (zum Beispiel Direktversicherungen oder Pensionskassen) und privater Altersvorsorge (zum Beispiel Riester-Rente, Lebens- und Rentenversicherungen). Grundsätzlich gilt, dass alle Altersvorsorgeverträge, für die bisher auch schon jährliche Standmitteilungen verschickt werden, in der Digitalen Rentenübersicht angezeigt werden sollen. Darüber hinaus können sich Anbieter von Altersvorsorge jederzeit freiwillig anbinden. Nicht an die Plattform angebunden sind zum Beispiel Beamtenpensionen und Ansprüche aus berufsständischen Versorgungswerken. Alle Daten und Dokumente der elektronisch abgerufenen Altersvorsorgeansprüche können für eigene Zwecke, zum Beispiel für ein Beratungsgespräch, heruntergeladen werden.