Kaum Unfälle mit unversicherten ukrainischen Autos
Die deutschen Versicherer haben in den vergangenen Monaten kaum Unfälle mit unversicherten ukrainischen Autos registriert. Das stellt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) klar.
Zwischen Anfang Juni und Mitte Oktober kam es bundesweit zu 107 solcher Unfälle, das waren im Schnitt 23 Unfälle pro Monat. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 haben die deutschen Kfz-Haftpflichtversicherer über 3,3 Millionen Schadenfälle reguliert, also durchschnittlich rund 275.000 im Monat oder mehr als 9.000 am Tag.
Wer in Deutschland von einem unversicherten ukrainischen Auto geschädigt wird, hat dadurch keinen Nachteil. Für die Entschädigung ist die Verkehrsopferhilfe zuständig, eine Einrichtung der deutschen Kfz-Haftpflichtversicherer.
Die Verkehrsopferhilfe entschädigt mögliche Opfer mit bis zu 7,5 Millionen Euro für Personenschäden und bis 1,22 Millionen Euro für Sachschäden. Grundlage hierfür ist das Pflichtversicherungsgesetz. Mit der Regulierung wird ein Kfz-Versicherer beauftragt, der Mitglied der Verkehrsopferhilfe ist.
Die genaue Zahl ukrainischer Autos in Deutschland ist aktuell nicht bekannt. Inzwischen dürften die Halter aber in aller Regel eine gültige Versicherung haben: Für ukrainische Fahrzeuge sind auch aus dem Ausland heraus Grüne Karten digital erhältlich.
Seit Kriegsbeginn wurden rund eine Million Grüne Karten für ukrainische Autos ausgegeben. Hat der Flüchtende keine Grüne Karte oder keine Grenzversicherung eines anderen Staates, bieten die deutschen Versicherer auch vor Ort eine Grenzversicherung an.
Weitere Informationen dazu sind in deutscher, ukrainischer und englischer Sprache hier zu finden.