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Mobilität

Versicherer warnen vor Wildunfällen im April und Mai

Die Gefahr von Wildunfällen ist nach Zahlen der Versicherungswirtschaft im Frühjahr höher als in jeder anderen Jahreszeit. Autofahrer sollten besonders vorsichtig fahren.

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© Teri Lee in Print / gettyimages

Die Gefahr von Wildunfällen ist nach Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in den kommenden Wochen höher als in jeder anderen Jahreszeit. Autofahrer sollten daher in Waldabschnitten und an Feldrändern besonders vorsichtig fahren und immer bremsbereit sein. „Vorausschauendes Fahren hilft, sich und andere bei Wildwechsel nicht zu gefährden“, sagt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.

Gefahr droht insbesondere in den Morgenstunden und während der Dämmerung. „Mit der Zeitumstellung ist der Berufsverkehr wieder mehr in die Zeit der Dämmerung gerückt, wenn viele Wildtiere auf Nahrungssuche sind. Das bedeutet erhöhte Kollisionsgefahr“, warnt Anja Käfer-Rohrbach. Trotzdem seien riskante Ausweichmanöver nicht ratsam: „Die Kollision mit einem anderen Auto oder einem Baum ist in der Regel gefährlicher als der Zusammenprall mit einem Wildtier“, so Anja Käfer-Rohrbach. Ist ein Aufprall nicht mehr vermeidbar, sollte eine Vollbremsung mit festgehaltenem Lenkrad erfolgen.

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Wenn Fahrer Wildtiere auf der Straße sehen, sollten sie das Licht abblenden, bremsen und hupen - so können die Tiere in der Regel verscheucht werden. „Fernlicht oder die Lichthupe sollten hingegen nicht genutzt werden, da geblendete Tiere nicht weglaufen, sondern stehen bleiben“, empfiehlt Anja Käfer-Rohrbach.

Über 280.000 Wildunfälle pro Jahr

Im Jahr 2023 zählten die deutschen Kfz-Versicherer über 280.000 Wildunfälle mit kaskoversicherten Pkw. Dabei entstanden Schäden in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro - fast drei Millionen Euro pro Tag. Der durchschnittliche Schaden nach einem Wildunfall betrug 3.850 Euro.

Nach einem Wildunfall richtig verhalten

  1. Unfallstelle sichern: Warnblinklicht einschalten, Warndreieck aufstellen.
  2. Die Polizei benachrichtigen.
  3. Ein verletztes oder getötetes Tier möglichst nicht anfassen. Das Bergen des Tieres ist Aufgabe des Försters oder Jagdpächters.
  4. Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug machen. Das ist hilfreich für eine schnelle Schadenbearbeitung.
  5. Eine Wildunfallbescheinigung von Polizei, Förster oder Jagdpächter ausstellen lassen.
  6. Den Versicherer anrufen, bevor die Wildspuren beseitigt sind oder das Fahrzeug repariert, verschrottet oder verkauft wird.

So sind Wildunfälle versichert

Schäden am eigenen Auto, die durch Haarwild wie Rehe und Wildschweine verursacht werden, begleicht die Voll- bzw. Teilkaskoversicherung. Einige Versicherer haben ihren Schutz zusätzlich auf Unfälle mit bestimmten weiteren oder auch Tieren aller Art ausgeweitet. Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat ein Wildschaden keinen Einfluss.

Wer für sein Auto nur eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat und keine Kasko-Versicherung, muss die Schäden an seinem eigenen Auto nach einem Wildunfall selbst zahlen. Im Jahr 2023 verzichteten rund 11 Prozent der Autofahrer auf den Schutz einer Kaskoversicherung.

Ansprechpartner

Ulrike Schulz (© Christian Kruppa / GDV)
Ulrike Schulz
Sprecherin GDV