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Klima

Versicherer ziehen positives Fazit des Climate Resilience Dialogue

Der von der EU-Kommission ins Leben gerufene Climate Resilience Dialogue hat nach Ansicht der in Deutschland tätigen Versicherer das Verständnis von Voraussetzungen und Folgen der Schutzlücke bei der Absicherung von Klimafolgen deutlich verbessert.

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© Matt Palmer / Unsplash

Anlässlich des gestern veröffentlichten Abschlussberichts sagt Jörg Asmussen,  Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): „Der Climate Resilience Dialogue hat einen wertvollen Beitrag geleistet, die Differenz zwischen versicherbaren und tatsächlich privatwirtschaftlich versicherten Schäden zu erklären. Damit legt er die Basis, um die Schutzlücke in Deutschland und anderen Ländern Europas zu verringern bzw. zu schließen.“ Die wichtigste Erkenntnis im Rahmen des Dialogs sei, dass niemand die Herausforderungen der Klimafolgen allein bewältigen könne, so Asmussen. „Stattdessen brauchen wir in allen Ländern Europas gemeinsame Anstrengungen aller Akteure: Von Politik und Behörden, von Bauherren, Hausbesitzern und Bauunternehmen, von Verbrauchern und Versicherern.“ Unterschiedliche Perspektiven auf das Problem zusammengeführt zu haben sei ein wesentlicher Verdienst des Climate Resilience Dialogue, so Asmussen. Dabei sei auch deutlich geworden, dass es kein länderübergreifendes Patentrezept zum Verringern bzw. Schließen der Schutzlücke gebe. Die Gründe für die Schutzlücke seien vielfältiger Natur und von Land zu Land verschieden.

GDV bekräftigt Forderungskatalog für umfassenden Naturgefahrenschutz

Für Deutschland bekräftigt Asmussen die Forderung, das von den Versicherern entwickelte Gesamtkonzept umzusetzen. „Prävention und Klimafolgenanpassung sind die Dreh- und Angelpunkte, damit Schäden durch Naturkatastrophen und damit die Versicherungsprämien finanziell nicht aus dem Ruder laufen“, so Asmussen. Dementsprechend beinhaltet das Gesamtpaket verbindliche Schutzmaßnahmen wie Bauverbote in gefährdeten Gebieten, eine Pflicht zu überschwemmungsresilienten Baustoffen und eine Klima-Gefährdungsbeurteilung bei Baugenehmigungen sowie ein Naturgefahrenausweis, der die Schadenanfälligkeit von Gebäuden aufzeigt. „Im Rahmen eines solchen Maßnahmenpakts könnten wir Versicherer alle Wohngebäude schnell und rechtssicher rundum gegen Naturgefahren versichern“, so Asmussen.

Hintergrund: Der Climate Resilience Dialogue

Im Rahmen des Climate Resilience Dialogue haben sich unter der Leitung der EU-Kommission seit 2022 insgesamt 17 Organisationen aus dem gesamten Spektrum der betroffenen Interessengruppen darüber ausgetauscht, wie Schäden durch klimabedingte Katastrophen besser abgesichert werden könnten. Für den europäischen Versichererverband Insurance Europe haben auch Experten des GDV am Climate Resilience Dialogue teilgenommen. Der Climate Resilience Dialogue ist eine gemeinsame Maßnahme im Rahmen der EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel und der EU-Strategie zur Finanzierung des Übergangs zu einer nachhaltigen Wirtschaft, die beide Teil des europäischen Green Deals sind.

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