Zur Suche
Schaden & Unfall

Versicherungspflicht für Landmaschinen, Aufsitzrasenmäher & Co: Versicherer fordern schnelle Rechtssicherheit

Der Bundesrat hat die gesonderte Versicherungspflicht für langsame Fahrzeuge vorerst gestoppt. Aus Sicht der Versicherer braucht es schnell Klarheit über die künftige Regelung.

Lesedauer

Nachdem der Bundesrat heute dem Gesetzentwurf für eine neuen Versicherungspflicht für langsame Fahrzeuge nicht zugestimmt hat, appellieren die deutschen Versicherer an Bundestag und Bundesrat, sich zügig zu einigen. Gabelstapler, Landmaschinen, Aufsitzrasenmäher, Schneeräumer und andere selbstfahrenden Arbeitsmaschinen mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 6 km/h und bis zu 20 km/h sollten laut dem heute im Bundesrat gescheiterten Gesetzentwurf ab 2025 einer neuen Versicherungspflicht unterliegen – bisher sind sie pauschal in Allgemeinen Haftpflichtversicherungen mitversichert. 

Millionen Versicherungsverträge müssten überprüft, Hunderttausende geändert werden

„Die vom Bundestag verabschiedete neue Versicherungspflicht würde einen immensen bürokratischen Aufwand auslösen: Mehrere Millionen Versicherungsverträge müssten überprüft, voraussichtlich mehrere hunderttausend Verträge geändert werden“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Halter selbstfahrender Arbeitsmaschinen und Gabelstapler müssten ab 2025 über Haftpflichtversicherungen mit einer Deckungssumme von knapp neun Millionen Euro verfügen. Für diese Umstellung bräuchten sowohl Versicherer als auch die betroffenen Kunden – vor allem Landwirte, Logistiker, produzierende Unternehmen, aber auch Privatpersonen – ausreichend Zeit. „Das gilt umso mehr, als dass Verstöße gegen die neue Pflicht keine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Straftat wären“, betont Asmussen. Dann drohen den Haltern Geldstrafen oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr, zudem könnte das Fahrzeug eingezogen werden. Daher muss nun schnell Rechtsklarheit geschaffen werden. 

Aktuelle Rechtslage ist klar, praktikabel, kostengünstig 

Nach Ansicht der Versicherer könnten die derzeit geltenden Regeln unverändert beibehalten werden. „Wir haben aktuell eine klare, praktikable und kostengünstige Lösung, mit der es seit Jahrzehnten keine Probleme gab. Uns ist nicht ein Schadenfall bekannt, in dem der Versicherungsschutz der Allgemeinen Haftpflichtversicherung nicht ausgereicht hätte“, so Asmussen. 

Ansprechpartner

Kathrin Jarosch (© Christian Kruppa / GDV)
Kathrin Jarosch
Sprecherin GDV