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Konjunktur & Märkte

Wachstumsschwäche gefährdet Finanzstabilität

Die Konjunkturschwäche gefährdet die Stabilität des Finanzsystems. Darauf verweist die GDV-Publikation „Financial Stability Perspectives“.

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© unsplash / fumiaki-hayashi

Die anhaltende Wachstumsschwäche in Deutschland und im Euroraum ist aus Sicht des Versicherungssektors ein zentrales Risiko für die dauerhafte Stabilität des Finanzsystems. „Die gewaltigen Herausforderungen durch die geopolitischen Umwälzungen, durch Klimawandel und Alterung der Bevölkerung werden wir nur mit einer starken Wirtschaft und einem leistungsfähigen Finanzsystem bewältigen können“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. „Die nachhaltige Sicherung von Wohlstand und Finanzstabilität erfordert jetzt konsequente Reformen zur Erhöhung der zukünftigen Wachstumspotenziale.“

Vor diesem Hintergrund unterstrich Asmussen die Bedeutung der jüngsten Vorschläge der EU-Kommission zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. „Dieser Schwerpunkt im Arbeitsprogramm der Kommission ist auch für die Finanzstabilität zentral“, so Asmussen. „Für eine künftige Bundesregierung sollte die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft ebenfalls an zentraler Stelle stehen: Durch weniger Bürokratie, ein modernes und international wettbewerbsfähiges Steuerrecht sowie bessere Digitalisierung.“ 

Neben den Stabilitätsrisiken durch die Wachstumsschwäche zeigt die aktuelle Publikation „Financial Stability Perspectives“ aus der Economic Research-Abteilung des GDV weitere systemische Risiken für das deutsche Finanzsystem auf. Dazu gehört die Gefahr abrupter Preiskorrekturen an den hochbewerteten Finanzmärkten. Angesichts der komplexen Risikolage sind hier eine Vielzahl von möglichen Auslösern denkbar, beispielsweise verschärfte geopolitische Konflikte. Auch das Risiko von Cyberangriffen mit gravierenden Folgewirkungen bleibt hoch. Die verheerenden Brände in Los Angeles im Januar haben zugleich dramatisch verdeutlicht, dass der Klimawandel bereits heute und nicht erst mittelfristig ein systemisches Risiko darstellt. 

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