"Wir müssen die Chancen von Künstlicher Intelligenz sehen"
Anlässlich einer Diskussion zum geplanten Regulierungsrahmen für Künstliche Intelligenz hat der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, die Position der deutschen Wirtschaft vorgestellt.
Die europäische KI-Regulierung bietet der deutschen Wirtschaft zufolge die Chance, einen weltweiten Standard zu etablieren und Europa wettbewerbsfähiger zu machen. „Der risikobasierte Ansatz, den die EU-Kommission verfolgt, ist grundsätzlich richtig“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen in Namen von zwölf führenden deutschen Wirtschaftsverbänden.
Besonders wichtig sei dabei die Definition, was künftig als künstliche Intelligenz gelte – und was nicht. Deshalb sei es zu begrüßen, dass sich die Kommission dort an der OECD orientiere, da diese Definition zukunftsfähig sei und das Hinzufügen zukünftiger KI-Techniken erlaube.
„Wichtig ist, dass neben Risiken die immensen Chancen der Technologie gesehen werden“, so Asmussen. Nur wenn der zukünftige Rechtsrahmen Innovationen ermöglicht, werde sich Europa im Bereich KI neben den USA und China behaupten können.
Mit Blick auf den Kommissionsvorschlag mahnen die Verbände an, dass nur „echte“ künstliche Intelligenz von der Regulierung erfasst wird. „Das heißt keine Algorithmen, die keine Form des maschinellen Lernens beinhalten, keine linearen Modelle und keine statistischen Methoden“, so Asmussen. „Wir laufen sonst Gefahr, statt einer KI-Regulierung eine Software-Regulierung zu schaffen.“
Die EU-Kommission hat ihren Vorschlag zum weltweit ersten Regulierungsrahmen für künstliche Intelligenz bereits vorgelegt. EU-Parlament und -Rat diskutieren derzeit über die richtige Ausgestaltung der KI-Verordnung. Die deutschen Wirtschaftsverbände haben ihre Forderungen in einem gemeinsamen Positionspapier gebündelt.