ESG-Ratingagenturen sollten im Sinne nachhaltiger Finanzmärkte reguliert werden
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) spricht sich in einer Konsultation der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) für eine Regulierung von ESG-Ratingagenturen aus.
Umweltschutz, soziale Aspekte und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung. ESG-Kriterien spielen in der Finanzwirtschaft eine zunehmend wichtige Rolle. Doch wie ökologisch oder sozial ist ein Unternehmen? Zur Bündelung und Vereinfachung der vorhandenen Informationen nutzen Investoren an den Kapitalmärkten wie Versicherer zunehmend ESG-Ratings und -Bewertungen. Diese werden von hochspezialisierten ESG-Ratingagenturen ermittelt. Investoren können – ganz ähnlich den bekannten Bonitätsratings – diese Ratinginformationen kaufen und bei ihren Anlageentscheidungen zu Grunde legen. Auch mit zunehmenden Vorgaben für E-, S- und G-Informationen in der Regulierung gewinnen verlässliche und verfügbare Ratingdaten immer mehr an Gewicht.
Leider sind die Informationen von ESG-Ratingagenturen bisher nur wenig vergleichbar. Eine echte Markttransparenz besteht nicht. Eine zunehmende Konzentration der ESG-Ratingagenturen bis hin zum Oligopol führt außerdem aus Sicht der Anleger zu steigenden Transaktionskosten, obwohl sich an den Chance-/Risikoprofilen der Anlagen selbst nichts ändert. Beide Faktoren führen im Ergebnis dazu, dass sich der Markt für nachhaltige Kapitalanlagen nicht optimal entwickeln kann. Der GDV hält aus diesem Grund die Regulierung der europäischen ESG-Agenturen für notwendig.
Unsere ausführliche Stellungnahme auf die Konsultation der ESMA finden Sie hier: