Schäden durch Hagel
Je größer die Hagelkörner, desto größer ist die Zerstörung, die das gefrorene Eis auf der Erde anrichtet. Hagelschäden reichen von unsichtbaren Haarrissen bis Totalschäden.
Hagel trifft Dachziegel und Fassaden, zerlöchert Dächer, zertrümmert Rolladen, zerstört sensible Solaranlagen und zerbeult Autos. Die blitzschnelle Gefahr aus den Gewitterwolken ist umso stärker, je größer und schneller die Hagelkörner sind. Eine Übersicht:
Dächer
Faustgroße Löcher, dicht an dicht. Kommt der Hagel senkrecht herunter, trifft er vor allem Dächer. Bereits drei Zentimeter große Eiskörner brechen Schindel. Gefährlich sind auch die feinen, meist unsichtbaren Haarrisse. Wenn es friert, sprengen sie die Schindeln auf. Schon kleinere Hagelkörner schlagen Haarrisse in Dachziegel.
Fassaden
Unerwartet und besonders schadenträchtig: Wird Hagel von starkem Sturm durch die Luft getrieben, trifft er Hausfassaden, lässt Putz absplittern. Ab acht Zentimeter Korngröße hält das Mauerwerk dem Einschlag ggf. nicht mehr stand.
Solaranlagen
Solaranlagen sind die verletzlichsten Stellen des Hauses. Je nach Qualität können schon zwei Zentimeter große Hagelkörner die sensible und teure Technologie zerstören. Gefährdet ist sie vor allem, wenn der Hagel senkrecht fällt. Membranschichten können die Folgen des Hageleinschlags mildern.
Schutzmaßnahmen
Zum wirksamen Hagelschutz sollten insbesondere nachweislich hagelwiderstandsfähigere Baustoffe, Bauteile und Einrichtungen verwendet werden. Empfindliche Bauteile sollten geschützt werden, z.B. mit Schutzabdeckung, -gitter und -netze. Sie müssen gemäß den Angaben des Herstellers regelmäßig gewartet, geprüft und bei Feststellung einer Beschädigung umgehend instandgesetzt oder erneuert werden.
Durch die aufmerksame Verfolgung von Wetterwarnungen und die rechtzeitige Entfernung bzw. das rechtzeitige Einholen mobiler Einrichtungen, z.B. Fahrzeugen und im Freien abgestellten Materialien und Produkten, oder stationärer und beweglicher Einrichtungen, z.B. Sonnenschutzvorrichtungen, können Hagelschäden weiter minimiert werden.
Mithilfe von Hagelkanonen kann die Hagelwiderstandsfähigkeit von Bauteilen überprüft werden. Bei den Tests werden Bauteile mit unterschiedlichen großen Kugeln aus Klareis beschossen. Die Hagelkanone fungiert dabei als Beschleunigungsapparat. Je nach verursachten Schäden, erfolgt die Zuordnung in die Hagelwiderstandsklassen. Die Klassen reichen von HW 2 (niedrigste Klasse) bis HW 5 (höchste Klasse). Ein Hagelwiderstand HW 3 bedeutet zum Beispiel, dass ein Bauteil einem Hagelkorn mit 3 Zentimeter Durchmesser ohne Schaden standhält.