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Schaden & Unfall

Neue Richtlinie „Nachhaltigkeitsziele für die Sanierung von Schäden in der Sachversicherung“

Die Sanierung von Sachschäden bietet viele Ansatzpunkte für mehr Nachhaltigkeit. Die Versicherer möchten das jetzt transparenter machen.

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© Gettyimages / LSOphoto

Nachhaltigkeit und Klimaschutz bleiben langfristig wichtige Themen für Wirtschaft und Gesellschaft. Die deutschen Versicherer haben sich langfristige Ziele gesetzt, um die nachhaltige Transformation zu unterstützen. Beispielsweise integrieren die Versicherer zunehmend auch Nachhaltigkeitskriterien in ihre Praxis der Schadenregulierung. Etwa die Hälfte des Marktes bietet Produkte mit besonders nachhaltigem Schadenersatz, Dienstleistungen oder Reparaturen an. Gleichzeitig ist der Marktanteil der Versicherer, die Produkte als nachhaltig vermarkten, um 10 Prozentpunkte auf 42 Prozent gesunken. Etwa 74 Prozent des Marktes berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien bei der Schadenregulierung. Dazu zählen beispielsweise energieeffizienter Ersatz, Reparatur statt Neukauf und Ressourcenschonung. Pro Jahr geben die Wohngebäudersicherer über 8 Milliarden Euro für Schäden an Wohngebäuden aus.   

Nachhaltigkeit in der Sachversicherung

Daneben bietet auch die Sanierung von Sachschäden viele Ansatzpunkte für mehr Nachhaltigkeit. Beispielsweise sollen bei der Sanierung möglichst schadstofffreie Materialien und Produkte eingesetzt und auf eine Ressourcenschonende Wiederherstellung geachtet werden. Dazu sollen die Bemühungen der Sanierungsunternehmen für mehr Nachhaltigkeit in ihren Strukturen und Prozessen besser mess- und vergleichbar gemacht werden. Deshalb hat der GDV mit den neuen Richtlinien „VdS 6038“ einen Katalog von Nachhaltigkeitszielen für diesen Sektor als unverbindlichen Branchenstandard entwickelt. Dieser kann bei der Nachhaltigkeitszertifizierung von Sanierungsunternehmen berücksichtigt werden. Die Sanierungswirtschaft wurde dabei über den Fachverband Sanierung und Umwelt (FSU) e. V. eng eingebunden.

Die Nachhaltigkeitsziele der VdS 6038 werden flankiert durch die VdS-Publikation „VdS-Nachhaltigkeitsmanagement (VdS 6037)“. Diese beinhaltet Regelungen und Forderungen zum Aufbau und Betrieb eines Nachhaltigkeitsmanagementsystems. Das bildet die Grundlage für eine Nachhaltigkeits-Zertifizierung von Unternehmen durch die VdS Schadenverhütung GmbH. Eine Zertifizierung unter Berücksichtigung der VdS 6038 ist aber auch nach einem anderen anerkannten Standard und durch andere akkreditierte Zertifizierer möglich. Die Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsziele der VdS 6038 kann auf dem Nachhaltigkeitszertifikat eines Sanierungsunternehmens ausgewiesen werden.

Jedes Jahr veröffentlichen die Versicherer mit dem Branchen-Nachhaltigkeitsbericht eine Bilanz. Darin geht es um Erfolge, aber auch um eine ehrliche Benennung dessen, was noch zu tun ist.

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