Herbsttage bringen Zinsplateau, sinkende Inflation und konjunkturelle Flaute
Die Weltwirtschaft steuert auf ein stabiles, wenn auch unspektakuläres Wachstum zu. Die USA wachsen weiterhin kräftig, während die Prognosen für China und den Euroraum sinken. Das Risiko für eine harte Landung der Weltwirtschaft mit sehr niedrigen Wachstumsraten hat laut Internationalem Währungsfonds deutlich abgenommen.
Sowohl die Wirtschaftsleistung Deutschlands als auch des Euroraums sind im dritten Quartal leicht gesunken. Im Falle Deutschlands trüben sich auch die Aussichten für 2024 ein; die Prognosen sind inzwischen deutlich schlechter als vor einem Jahr erwartet. Die konjunkturelle Flaute folgt unter anderem aus der schleppenden Erholung des privaten Konsums. Immerhin fassen inzwischen Unternehmen wieder etwas Zuversicht.
Inflation lässt deutlich nach
Die Inflationsraten sind im Oktober quer durch Europa kräftig gesunken. Die Gesamtinflation im Euroraum sank laut erster Schätzung von 4,4 % auf 2,9 %. In Italien ging sie sogar auf 1,9% zurück, insbesondere wegen niedrigerer Energiepreise. Die für die mittelfristige Entwicklung wichtige Kernrate (ohne volatile Komponenten wie Energie und Nahrungsmittel) fiel ebenfalls, allerdings weniger stark.
Die Zentralbanken erhöhen die Leitzinsen nicht weiter und stehen nun vor einem längeren Plateau. Dennoch steigen an den Bondmärkten die Renditen für Staatsanleihen. Während der neu aufgeflammte Nahostkonflikt bisher keine erkennbaren Spuren an den Finanzmärkten hinterlassen hat, reagieren Aktien auf die starke Zinskonkurrenz mit Kursverlusten.
Die vollständige Ausgabe der Economics and Finance Perspectives können Sie sich am Ende dieser Seite herunterladen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Autoren Dr. Jörg Stefan Haas und Dr. Max Hanisch.