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Fahrraddiebstahl: Alle Zahlen auf einen Blick (© Oleg Kukharuk / Unsplash)

Fahrraddiebstahl: Alle Zahlen auf einen Blick

Wie viele Räder werden jährlich gestohlen und welche Schäden entstehen dadurch? Wo liegen die Hotspots der Fahrraddiebe? Dieser Überblick bündelt zahlreiche Statistiken zum Fahrraddiebstahl und erläutert, welche Versicherungen leisten.

25.04.2024

Wie viele versicherte Räder werden geklaut? Link kopieren

Insgesamt wurden im Jahr 2023 150.000 versicherte Fahrräder gestohlen, genau so viele wie im Jahr 2022. Während Versicherungen nur die Diebstähle erfassen können, die ihnen gemeldet werden, zählt die Polizei auch unversicherte Diebstähle von Rädern und E-Bikes. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik nahm die Zahl der gestohlenen Fahrräder 2023 um 0,6 Prozent auf rund 264.000 zurück. Da Diebstähle häufig nicht angezeigt werden, dürfte die Dunkelziffer weitaus höher liegen.

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So viel leisten Versicherer für gestohlene Räder Link kopieren

Den Versicherern sind 2023 durch Fahrraddiebstahl so hohe Schäden entstanden wie noch nie. Die Entschädigungsleistung lag 2023 bei 160 Millionen Euro. 2022 waren es noch 140 Millionen Euro. 2013 lagen die jährlichen Leistungen der Versicherer für gestohlene Räder noch bei 80 Millionen Euro – genau der Hälfte.

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Wie groß ist der Schaden im Durchschnitt? Link kopieren

Der Schadendurchschnitt gibt an, wie viel Versicherungen im Schnitt für einen Diebstahl an ihre Kunden auszahlen. 2023 erreichte der Schadendurchschnitt mit 1.100 Euro einen neuen Höchststand, wie die Statistik der Versicherer zeigt. Der Trend, vor allem hochwertige Fahrräder zu stehlen, hat sich auch 2023 ungebrochen fortgesetzt. Diebe haben es gezielt auf hochwertige Rennräder, E-Bikes oder Mountainbikes abgesehen, um sie weiterzuverkaufen. Seit 2014 hat sich der Schadendurchschnitt je gestohlenem Fahrrad mehr als verdoppelt.

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Fahrraddiebstahl in Großstädten in relativen Zahlen: Hotspot Göttingen Link kopieren

Bringt man die Einwohnerzahl und die Anzahl der Diebstähle in Relation, ergibt sich ein verblüffendes Bild. Die Hotspots des Fahrradklaus in Deutschland heißen Göttingen, Münster und Magdeburg. Cottbus und Leipzig folgen auf Rang vier und fünf. Berlin, das in absoluten Zahlen die meisten Fahrraddiebstähle zu beklagen hat (siehe Grafik unten), landet in der Rangliste der Diebstahlhäufigkeit "nur" auf Platz 15.

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Fahrraddiebstahl in Großstädten in absoluten Zahlen: Berlin liegt vorne Link kopieren

Wenig überraschend: In der größten Stadt Deutschlands werden auch die meisten Zweiräder geklaut. In Berlin wurden 2022 mehr als 28.800 Fahrraddiebstähle der Polizei gemeldet. Mit etwas Abstand folgen Hamburg (14.726 Diebstähle), Köln (7.076) und Frankfurt (5.919). Die Großstadt mit den wenigsten Diebstählen ist Potsdam. Hier wurden 2022 lediglich 1.582 geklaute Räder von der Polizei registriert. Die Wahrscheinlichkeit, in Potsdam Opfer von Fahrraddieben zu werden, ist jedoch wesentlich größer als in Berlin (siehe Grafik oben).

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Welche Versicherung leistet nach einem Fahrraddiebstahl? Link kopieren

Es gibt zwei Möglichkeiten, Versicherungsschutz für sein Zweirad zu bekommen:

  • 1. Fahrrad über Hausratversicherung geschützt

    Fahrräder können über die Hausratversicherung gegen Diebstahl versichert werden. Standardmäßig sind Fahrräder versichert, wenn sie bei einem Einbruch aus einem abgeschlossenen Raum (zum Beispiel Keller, Garage, etc.) geklaut werden. Wenn die Hausratversicherung zusätzlich die sogenannte Fahrradklausel beinhaltet, ist das Fahrrad auch gegen Diebstahl auf der Straße versichert. Dann kommt die Hausratversicherung für den Fahrraddiebstahl auf, wenn das Fahrrad durch ein verkehrsübliches Schloss gesichert war. Von den rund 27 Millionen Hausratversicherungen in Deutschland haben knapp die Hälfte die Fahrradklausel eingeschlossen.

    Nach einem Diebstahl erstattet die Hausratversicherung den sogenannten Wiederbeschaffungswert. Dieser Betrag bemisst, wie viel ein neues gleichwertiges Rad kostet. Die Hausratversicherung legt in der der Regel die maximale Entschädigung auf einen bestimmten Prozentsatz des gesamten versicherten Hausrates fest. Für teure Fahrräder und E-Bikes kann es sich daher lohnen, die Versicherungssumme der Hausratversicherung zu erhöhen. Alternativ können Verbraucher auch eine spezielle Fahrrad-Versicherung abschließen, deren Versicherungsschutz häufig weiter gefasst ist.

  • 2. Versicherungsschutz über eine Fahrrad-Versicherung

    Für Besitzer hochwertiger Räder oder E-Bikes empfiehlt es sich, eine Fahrrad-Versicherung oder eine spezielle E-Bike-Versicherung abzuschließen. Ihr Versicherungsschutz umfasst mehr Risiken, ebenso kann die Entschädigung nach einem Diebstahl höher ausfallen als in der Hausratversicherung.

    Fahrrad-Versicherungen beinhalten in der Regel höhere Versicherungssummen. Die Entschädigungssumme dieser separaten Versicherung richtet sich hierbei nicht wie bei der Hausratversicherung nach der Versicherungssumme, sondern nach dem Wert des versicherten Fahrrads bzw. E-Bikes. Ein weiterer Vorteil einer Fahrrad-Versicherung: Sie bietet nicht nur bei Verlust durch Fahrrad-Diebstahl, sondern auch bei Beschädigung oder Diebstahl von Einzelteilen sowie Verwechslung, Vandalismus, Explosionen oder Unfällen aller Art umfassenden Schutz. Diese Versicherung gilt jedoch nur für ein Rad. Wer weitere Fahrräder versichern möchte, muss dafür separate Verträge abschließen.

    Beim Abschluss einer Fahrradversicherung müssen Verbraucher häufig wählen, ob sie die Erstattung im Rahmen des Neuwerts oder Zeitwerts wünschen. Wird nach einem Diebstahl der Neuwert erstattet, erhält man vom Versicherer den Betrag, den man benötigt, um sich ein gleichwertiges neues Rad kaufen zu können. Der Zeitwert beschreibt den Wert, den das Zweirad zum Zeitpunkt des Diebstahls hatte. Also den Wert, für den man es heute zum Beispiel als Gebrauchtrad auf Onlineplattformen hätte verkaufen können. Durch Alter und Abnutzung ist der Zeitwert des Fahrrads geringer als der Neuwert.

Schäden vermeiden: Wie finde ich das richtige Fahrradschloss? Link kopieren

Stabile Fahrradschlösser sind ein Muss. Als Faustregel gilt, fünf bis zehn Prozent des Fahrradpreises in das Schloss zu investieren. Der Grund: Je stabiler das Schloss, desto länger brauchen Fahrraddiebe, um es zu knacken. Da Fahrraddiebe häufig unter Zeitdruck arbeiten, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass das Rad geklaut wird. Fahrräder, selbst wenn sie im abgeschlossenen Keller stehen, sollten daher nicht nur abgeschlossen, sondern am besten auch an einem festen Gegenstand angeschlossen werden. Bei einem Einbruchdiebstahl brauchen die Täter dadurch wesentlich länger, das Zweirad mitzunehmen. Auch im öffentlichen Raum sollte Fahrräder selbstverständlich an festen Gegenständen angeschlossen werden, um sie optimal vor Diebstahl zu schützen. Qualitativ hochwertige Fahrradschlösser sind

  • Faltschlösser,
  • Kettenschlösser,
  • Bügelschlösser.

Rahmen und Spiralkabelschlösser können Diebstähle meist nicht verhindern. Für Fahrraddiebe sind sie ein zu leichtes Hindernis.

Fahrrad geklaut: Diese Informationen helfen bei der Schadensmeldung Link kopieren

Ist das Rad weg, sollte der Diebstahl bei der Polizei gemeldet werden und – bei bestehendem Versicherungsschutz – der Hausratversicherung bzw. der Fahrradversicherung. Diese Informationen helfen dabei:

  • Bewahren Sie die Rechnung über den Fahrradkauf auf.
  • Notieren Sie die Rahmennummer.
  • Halten Sie eindeutige Kennzeichen fest: Marke, Farbe, Zubehör usw.
  • Heben Sie den Fahrradpass auf. Die Polizei bietet dafür eine App an. 
  • Fotografieren Sie Ihr Fahrrad.

In einigen Städten gibt es Programme zur Fahrradcodierung oder -registrierung. Dies kann helfen, gestohlene Fahrräder und E-Bikes nach einem Diebstahl leichter zu identifizieren.

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