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Klima

„Schwierige Klimaverhandlungen kommen zu einem gemischten Ergebnis“

Die Weltgemeinschaft einigt sich auf der UN-Klimakonferenz in Dubai das erste Mal explizit auf einen „Übergang weg“ von fossilen Energien und einen gemeinsamen Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in ärmeren Ländern. Die Bundesregierung sieht in der Einigung Licht und Schatten.

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© Unsplash/Marek Piwnicki

Es stieg zwar kein weißer Rauch auf, aber die Erleichterung über die Einigung war dem diesjährigen COP-Präsidenten Sultan Ahmed Al-Jaber deutlich anzumerken. Bis zuletzt rangen ölfördernde Staaten auf der einen Seite und eine Allianz aus europäischen und kleineren Inselstaaten auf der anderen Seite um einen Kompromiss. Am Schluss einigte man sich auf die Formulierung „transition away“ (zu dt. „Übergang weg“) von fossilen Energien. Es ist das erste Mal, dass sich die Weltgemeinschaft explizit zur Abkehr von fossilen Energien über Kohle hinaus äußerte.  

Gemeinsamer Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in ärmeren Ländern 

Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist der gemeinsame Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in ärmeren Ländern. Bisher haben Geberländer ca. 800 Mio. US-Dollar zugesagt, davon sollen 100 Mio. US-Dollar aus Deutschland kommen. Außerdem steuert mit dem Gastgeberland VAE auch ein ölfördernder Staat etwas zu diesem Fonds bei. Mit dem Fonds sollen die Staaten mit hohen CO2-Emissionen in die Pflicht genommen werden, die Länder unterstützen, die unter den Folgen des Klimawandels besonders leiden. Ein Meilenstein ist zudem das gemeinsame Ziel, die weltweiten Kapazitäten der Erneuerbaren Energien zu verdreifachen. Auch in puncto Energieeffizienz sollen die Fortschritte deutlich beschleunigt werden. Keine nennenswerten Fortschritte hingegen gab es bei Bemühungen einer stärkeren CO2-Bepreisung.  

Bundesregierung sieht Licht und Schatten 

Während die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Einigung als Beginn der „post-fossil era“ bezeichnete, sieht die Bundesregierung Licht und Schatten. Beispielsweise ist Außenministerin Annalena Baerbock der Überzeugung, dass die diesjährige Weltklimakonferenz die Welt verändern wird, „auch wenn es mehr braucht, um sie zu retten.“ Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck stellte klar: „Eine schwierige Klimakonferenz ist zu Ende gegangen, mit einem Ergebnis, das uns nicht wirklich zufrieden machen kann.“ Umweltministerin Steffi Lemke betonte die möglichen Synergieeffekte von Klimaschutz, Klimaanpassung und dem Schutz der Biodiversität: „In Sharm EL-Sheikh haben wir darüber gesprochen, wie wir unsere Ökosysteme intakt halten, damit sie uns vor Sturmfluten, Starkregen, Hitze und Dürre schützen und uns helfen, beim Klimaschutz voranzukommen.“  

Prognose: Klimafolgeschäden steigen bis 2050 stark 

In der Tat ist eine umfassende Klimafolgenanpassung und systematische Prävention notwendig, um Klimarisken und -folgekosten zu senken. Für Deutschland gehen Wissenschaft und Versicherungswirtschaft aktuell davon aus, dass die Klimafolgeschäden bis 2050 stark steigen. Im Naturgefahrenreport 2023 bezifferte der GDV den Schadenaufwand in der Sach- und Kraftfahrversicherung für das Jahr 2022 bereits auf 4 Mrd. EUR. Ohne gesetzliche Verankerung von Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung könnte es allein durch den Klimawandel zu einer Verdopplung der Wohngebäudeversicherungsprämie kommen.  

Insgesamt bleibt abzuwarten wie viel Wirkung die Einigung der 28. Weltklimakonferenz tatsächlich entfaltet. Für die Bundesregierung ist die Abschlusserklärung Motivation und Verpflichtung zugleich. Denn einerseits zeigt die Einigung, dass Fortschritte durch Klimadiplomatie schwierig, aber möglich sind. Andererseits wird man die Anstrengungen und das Tempo weiter steigern müssen, um die definierten Ziele in puncto Ausbau der Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz ausreichend zu unterstützen.  

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