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Klima

Forderungskatalog: Was Bund, Länder und Kommunen für Hochwasserprävention tun können

Angesichts des Hochwassers in Süddeutschland sprechen sich Bundesländer für die Einführung einer Elementar-Pflichtversicherung aus. Der GDV plädiert weiter für ein Gesamtkonzept, das neben einer Versicherungslösung Vorsorge- und Schutzmaßnahmen beinhaltet.

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© picture alliance/dpa | Stefan Puchner

Soldaten der Bundeswehr errichten gemeinsam mit zivilen Feuerwehrkräften eine Barriere aus Sandsäcken im bayerischen Hochwassergebiet.

„Für uns Versicherer stehen weiterhin Prävention und Klimafolgenanpassung im Mittelpunkt“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Sie sind Dreh- und Angelpunkt, damit Schäden durch Naturkatastrophen und damit Versicherungsprämien finanziell nicht aus dem Ruder laufen. Eine singuläre Pflichtversicherung löst das Problem nicht. Im Gegenteil: Sie verhindert keinen einzigen Schaden.“

Die Versicherungswirtschaft setzt sich daher für ein Gesamtkonzept aus Prävention, Klimafolgenanpassung und Versicherung ein. Im Rahmen dessen wollen die Versicherer alle Wohngebäude schnell und rechtssicher rundum gegen Naturgefahren versichern. Dafür würden sie bereits geschlossene Gebäudeversicherungen von einem Stichtag an automatisch auf Elementarschutz umstellen, sofern Kunden nicht widersprechen. Dafür brauchen sie eine gesetzliche Grundlage. Neue Verträge schließen den Schutz ohnehin ein.

Teil des Gesamtpakets sind verbindliche Schutzmaßnahmen wie Bauverbote in gefährdeten Gebieten, eine Pflicht zu überschwemmungsresilienten Baustoffen und eine Klima-Gefährdungsbeurteilung bei Baugenehmigungen sowie ein Naturgefahrenausweis, der die Schadenanfälligkeit von Gebäuden aufzeigt.