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Nachhaltigkeit

Versicherungswirtschaft als Treiber grüner Transformation

Die grüne Transformation Europas schreitet immer zügiger voran. Die Versicherer nehmen bei dabei eine Schlüsselrolle ein. Aktuell stellen die Umsetzung der EU-Taxonomie, der laufende Climate Resilience Dialogue (CRD) und die erstarkte öffentliche Debatte um den Beitrag der Branche die Versicherer vor neue Herausforderungen und werfen wichtige Fragen auf.

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© Unsplash

Womit können Versicherer die grüne Wende als Garanten von Versicherungsschutz operativ fördern? Wie können sie Präventionsmaßnahmen gegen Naturkatastrophen auf allen Ebenen besser verankern? Sind die Möglichkeiten privatwirtschaftlichen Versicherungsschutzes gegen Naturkatastrophen und Klimawandel bereits ausgeschöpft?  

GDV lädt zu hochkarätigem Expertengespräch zu „Sustainable Insurance“ 

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat hierzu ein Expertengespräch in Brüssel initiiert. Gäste aus Politik, Zivilgesellschaft und der Versicherungsbranche diskutierten gemeinsam die Perspektiven und Herausforderungen von "Sustainable Insurance".

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Spotlight on - Sustainable Investments

In diesem #GDVlive geht es um das Thema Sustainable Insurance. Nachhaltiger Versicherungsschutz ist eine wichtige Komponente bei der Transition hin zur nachhaltigen Wirtschaft. Wie können Versicherer die grüne Wende operativ, also als Geber von Versicherungsschutz, fördern? Welche Lösungen können sie zur Prävention von Naturkatastrophen beitragen? Gibt es einen „climate protection gap“ und wie kann er geschlossen werden?

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Prävention und Klimafolgenanpassung ermöglichen stabilen Versicherungsschutz 

Bis zu zwei Drittel aller Klimafolgeschäden, die zwischen 2010 und 2019 in den Mitgliedstaaten auftraten, waren laut Europäischer Kommission nicht versichert. Um verstehen zu können, wo Potentiale und Grenzen des privatwirtschaftlichen Risikotransfers im Rahmen des Versicherungsschutzes liegen, hat die EU-Kommission 2022 den Climate Resilience Dialogue (CRD) ins Leben gerufen. Dort arbeiten Repräsentanten der Versicherungs- und Rückversicherungswirtschaft, des Risikomanagements und der Realwirtschaft mit Vertretern öffentlicher Behörden, der Regionen sowie der europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher daran, Ursachen und Lösungswege des Climate Protection Gap besser zu verstehen.  

Dabei zeigt sich, dass schon die exakte Bezifferung der Versicherungslücke nicht trivial ist. Aus Sicht der Versicherer bezeichnet der Climate Protection Gap die Lücke zwischen versicherbaren Klimaschäden und der heutigen Marktabdeckung, nicht zwischen den volkswirtschaftlichen Schäden und den aktuell versicherten Assets. Außerdem existieren mehrere Ursachen für die Schutzlücke beim Klimawandel, an denen parallel gearbeitet werden sollte. Vor allen Dingen bei Prävention und Klimafolgenanpassung gebe es noch viel ungenutztes Potential. 

Dies erläuterte auch Elena Višnar Malinovská von der EU-Kommission. Ihrer Ansicht nach müsse der Fokus bei der Verringerung der Schutzlücke deutlich auf Präventions- und Anpassungsmaßnahmen liegen. Oliver Hauner vom GDV betonte, dass durch unabgestimmte gesetzliche Vorgaben für die vielfältigen Sektoren der Finanz- und Realwirtschaft die Gefahr bestehe, dass der Transformationsprozess stecken bleibt. Das könne nicht im Interesse aller Beteiligten sein. Insofern müssten die Vorgaben stärker harmonisiert werden.  

Charles Low von der Federation of European Risk Management Associations unterstrich den Bedarf der Unternehmen, Innovationen und Transformation durch Versicherungslösungen gezielt zu unterstützen. 

Versicherungswirtschaft nimmt Schlüsselrolle bei grüner Transformation ein 

Die Versicherungswirtschaft nimmt in der grünen Transformation Europas eine Schlüsselrolle ein. Diese begründe sich laut Butch Bacani vom UN-Umweltprogramm aus drei übergeordneten Verantwortungsbereichen: Erstens dem Risikomanagement, zweitens der Risikoabsorption sowie drittens aus institutionellen Anlageentscheidungen. Die Branche habe damit „eine beispiellose Chance, eine gerechte Umstellung auf eine widerstandsfähige, CO2-neutrale und naturpositive Wirtschaft sowie eine nachhaltige Zukunft für alle zu unterstützen“. 

Die deutschen Versicherer haben sich bereits deutlich hinter das Thema Nachhaltigkeit und den damit verbundenen Transformationsprozess gestellt. Der GDV hat erst kürzlich die Nachhaltigkeitsposition der deutschen Versicherer aktualisiert. Unter anderem wurden dort der Erhalt der natürlichen Grundlagen sowie das Thema Biodiversität stärker verankert. 

Besonders wichtig, darin waren sich die Panellisten einig, ist die Kooperation der unterschiedlichen Stakeholder. Politische Maßnahmen, freiwillige Initiativen, Transformationsbeiträge der Versicherungswirtschaft und ihrer Kunden sowie unternehmerische Innovationen sollten künftig stärker ineinandergreifen.