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Der Versicherungssektor steckt in einem Umbruch. Das sind die wichtigsten Trends, die die Branche heute und in Zukunft am stärksten prägen:
Digitalisierung: Wie alle Industriezweige ist auch der Versicherungssektor vom Trend zur Datenökonomie erfasst. Es ist eine Entwicklung, die sehr viele Bereiche in den Unternehmen umwälzt: Es geht um die Automatisierung von Geschäftsabläufen, um neue Wettbewerber, die in den Markt drängen, um veränderte Kommunikationsmöglichkeiten mit der Kundschaft oder um neue Formen des Marketings. Zusätzliche Daten beziehungsweise neue Formen der Datenauswertung erweitern aber auch die Möglichkeiten der Versicherer, Risiken zu bemessen oder Prämien zu kalkulieren. Die Digitalisierung eröffnet der Assekuranz nicht zuletzt ein neues Geschäftsfeld: die Absicherung von Cyberrisiken. In einer zunehmend vernetzten, datenabhängigen Wirtschaftswelt wächst der Bedarf an Versicherungslösungen für mögliche Schäden durch Hackerangriffe.
Klimawandel: Über eineinhalb Jahrhunderte hinweg verbrannte die Menschheit relativ gedankenlos fossile Brennstoffe – und sorgte damit für eine stetige Erwärmung der Erde. Heute, da die Folgen der Treibhausgas-Emissionen überall auf der Welt immer deutlich zu spüren sind, geht es nur noch um eins: Schadensbegrenzung. Rückgängig machen lässt sich der Klimawandel nicht mehr, wohl aber eindämmen. Das ist die größte Aufgabe für die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten. Als Risikoträger sind die Versicherer im besonderen Maße vom Klimawandel betroffen. Denn mit der Erderwärmung steigt die Gefahr schwerer Naturkatastrophen – und damit von großen Sachschäden.
Prävention: In einer komplexer werdenden Welt – mit globalen Lieferketten, neuen geopolitischen Risiken, dem wachsenden Risiko von Großschäden durch Cyber- oder Naturgefahren – kommt der Prävention eine immer größere Bedeutung zu. Es muss darum gehen, die Verwundbarkeit oder Vulnerabilität der Gesellschaft und ihrer Akteure zu minimieren. Die Maßnahmen müssen darauf zielen, direkte oder indirekte Schäden so gut es geht zu verhindern, allzu große Abhängigkeiten zu vermeiden und Risiken breiter zu streuen. Diese Aufgabe können die Versicherer nicht allein schultern. Es erfordert ein Miteinander aller: der Politik, der Industrie, der Bürger/-innen sowie der Versicherer.
Demografischer Wandel: Wie in allen westlichen Ländern wird auch die Bevölkerung Deutschlands in den nächsten Jahrzehnten älter. Immer mehr Rentnern steht eine kleiner werdende Zahl an Erwerbstätigen gegenüber. Dieser Trend hat Auswirkungen, die sowohl die Gesellschaft als Ganzes, aber auch jedes Unternehmen und jeden Bürger und jede Bürgerin betreffen. Der demografische Wandel berührt vor allem die Zukunft der Alterssicherung, deren wichtigste Säule die gesetzliche Rente ist. Nur: Welche Leistungen können künftige Generationen daraus noch erwarten, und zu welchen Beiträgen? Davon hängen auch die Perspektiven für die private und betriebliche Altersvorsorge ab, bei denen die Versicherungswirtschaft ein wichtiger Anbieter ist. Der demografische Wandel trifft die Unternehmen aber auch in ihrer Personalpolitik. Es wird immer schwieriger, Fachkräfte zu finden. Der Kampf um Talente wird härter.