Geopolitische Spannungen belasten Finanzstabilität
Der Rückgang der Inflation hat die Stabilitätslage des Finanzsystems verbessert, die Risiken bleiben aber erhöht. Einen Überblick über aktuelle Entwicklungen der Finanzstabilität und der makroprudenziellen Aufsicht gibt die neue Ausgabe der „Financial Stability Perspectives“ des GDV.
Vor dem Hintergrund der gesunkenen Inflation und der günstigeren wirtschaftlichen Aussichten hat sich die Finanzstabilität erneut positiv entwickelt. Auch die Versicherungswirtschaft erweist sich mit sehr komfortablen Solvenzquoten und einer stabilen Entwicklung der Beitragseinnahmen weiterhin als sehr resilient. Dennoch bestehen nach wie vor erhöhte Risiken im Finanzsystem. Die geopolitischen Konflikte und die noch nicht ganz eingedämmte Inflation haben eine hohe Unsicherheit über die weitere makrofinanzielle Entwicklung zur Folge. Abrupte Preiskorrekturen an den Finanzmärkten bei einem negativen Schock bleiben ein hohes Risiko. Weiterhin bestimmend für die Stimmung an den Märkten bleiben die geldpolitischen Entwicklungen in den USA und dem Euroraum.
Fokusthema Cyberrisiken und Finanzstabilität
Angesichts der wachsenden geopolitischen Spannungen und der rapiden technologischen Entwicklung, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, sind die Cyberrisiken weiter angestiegen. Die Möglichkeit extremer Cybervorfälle mit Schäden in Milliardenhöhe haben sich zu einem zentralen systemischen Risiko für das Finanzsystem entwickelt. Dementsprechend liegt hier ein zunehmender Fokus in der makroprudenziellen Aufsicht. Den Implikationen der Cyberrisiken für die Finanzstabilität und der Integration von Cyberrisiken in den makroprudenziellen Aufsichtsrahmen ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Die vollständige Ausgabe der Financial Stability Perspectives können Sie sich am Ende dieser Seite herunterladen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Autoren Dr. Anja Theis und Dr. Kay Seemann.