Vorerst kein Wirtschaftseinbruch, aber Inflation lässt nicht locker
Ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ringt die Weltwirtschaft weiter mit hoher Inflation, doch es gibt auch positive Signale: Die Energiepreise sind niedriger als vor Kriegsbeginn und die globalen Lieferketten entspannen sich. Die Wirtschaft des Euroraums erwies sich gegen Jahresende widerstandsfähiger als erwartet.
Auch in Deutschland ist die wirtschaftliche Situation besser als im Herbst befürchtet. In den letzten Wochen haben die Bundesregierung, der Internationale Währungsfonds und die Europäische Kommission ihre Prognosen für das Gesamtjahr 2023 in Deutschland angehoben. Dennoch zeichnet sich für das 1. Quartal ein weiter schrumpfendes BIP ab.
Die Inflation hält sich hartnäckig hoch, obwohl Energiepreise weniger zur Teuerung beitragen. Auch der Arbeitsmarkt zeigt keine Anzeichen von Schwäche.
Zentralbanken werden Zinsen weiter erhöhen
Die Zentralbanken haben daher deutlich kommuniziert, dass die Zinsen weiter steigen müssen. Angesichts dieser Entwicklungen macht derzeit ein neues Szenario – „no landing“ – die Runde. Dieses sieht vor, dass die Inflation nicht wieder auf den Zielwert zurückgeht, was noch höhere Zinsen für eine deutlich längere Zeit nach sich ziehen würde.
Die Bondmärkte haben sich nach anfänglichem Zögern nun auf eine verlängerte Hochzinsphase eingestellt, die Zinserwartungen haben sich nach oben angepasst. Die Kurse an den Aktienmärkten zeigen sich hingegen noch weitgehend unbeeindruckt.
Die vollständige Ausgabe der Economics and Finance Perspectives können Sie sich am Ende dieser Seite herunterladen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Autoren Dr. Jörg Haas, Dr. Max Hanisch und Dr. Paul Berenberg-Gossler.