Deutschland startet holprig ins neue Jahr
Neues Jahr, aber kaum neues Glück: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist zum Jahresauftakt gedämpft.
Die Konjunktur steckt fest, weil sich die Konsumenten zurückhalten und die Exportnachfrage stockt. Während die nachlassende Inflation im Jahresverlauf für Entlastung sorgen dürfte, wird mit China einer der Haupthandelspartner Deutschlands länger mit strukturellen Problemen zu kämpfen haben. Währenddessen können die USA erneut mit robustem Wirtschaftswachstum überraschen.
Mittelfristige Aussichten für Deutschland durchwachsen
Auch die mittelfristigen Herausforderungen sind vielfältig: Gegenwind für die deutsche Wirtschaft kommt neben den hohen Energiekosten vor allem von der schwachen globalen Nachfrage (China). Das einseitige globale Wachstum von Dienstleistungen im Vergleich zu Waren macht dem Produktionsstandort Deutschland zu schaffen. Zum ohnehin schwierigen konjunkturellen Umfeld gesellen sich strukturelle Probleme, darunter Arbeitskräftemangel, eine hohe Regulierungs- und Steuerlast und die nur schleichend voranschreitende Digitalisierung. Die Haushaltskrise des Bundes verhindert größere fiskalische Maßnahmen wie etwa in den USA.
Die Zentralbanken spielen in punkto Zinssenkungen auf Zeit, was die Finanzmärkte aber nicht davon abbringt, signifikant niedrigere Zinsen bis zum Jahresende einzupreisen. Sie könnten der schwächelnden Konjunktur im Euroraum im Jahresverlauf unter die Arme greifen. An den Aktienmärkten sorgen sie bereits jetzt für neue Höchststände.
Die vollständige Ausgabe der Economics and Finance Perspectives können Sie sich am Ende dieser Seite herunterladen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an den Autor Dr. Max Hanisch.