Finanzstabilität im Spannungsfeld von Geopolitik, Regulierung und Makroökonomie
Aufgrund der großen geopolitischen Risiken und der gestiegenen makroökonomischen Unsicherheit sind die mittelfristigen Stabilitätsrisiken im Finanzsystem weiterhin hoch. Zu systemischen Risiken trägt auch eine übermäßige Regulierung bei. Einen Überblick über aktuelle Entwicklungen der Finanzstabilität und der makroprudenziellen Aufsicht gibt die neue Ausgabe der „Financial Stability Perspectives“ des GDV.
Mit der erfolgreichen Inflationsbekämpfung und der Zinswende der Notenbanken haben sich die Finanzierungsbedingungen verbessert. Die Finanzmärkte haben sich 2024 überwiegend positiv entwickelt. Akuter Stress im Finanzsystem ist derzeit nicht zu verzeichnen. Die Finanzinstitutionen haben in den letzten Monaten erneut ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Der Versicherungssektor erweist sich weiterhin als sehr robust.
Die Risiken im Finanzsystem sind aber weiterhin hoch. Durch die schweren geopolitischen Konflikte sowie die politischen Risiken im Zuge von US-Wahl und Scheitern der Ampel-Koalition in Deutschland hat sich die makroökonomische Unsicherheit weiter erhöht. Das Risiko abrupter Preiskorrekturen an den hochbewerteten Finanzmärkten bleibt groß. Ein weiterer Risikofaktor ist die Wachstumsschwäche in Deutschland und Euroraum.
Fokusthema Regulierung und Finanzstabilität
In der aktuellen Diskussion zur Beseitigung struktureller Wachstumshemmnisse in Deutschland und Europa nimmt der Bürokratieabbau eine wichtige Rolle ein. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Fokuskapitel dieser Ausgabe mit den systemischen Risiken, die aus einer übermäßigen oder zu komplexen Regulierung entstehen können. Zur Stärkung der Finanzstabilität ist stattdessen eine konsequente Orientierung der Regulierung an den materiellen Risiken und am Prinzip der Proportionalität notwendig.
Die vollständige Ausgabe der Financial Stability Perspectives können Sie sich am Ende dieser Seite herunterladen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Autorin Dr. Anja Theis.