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Konjunktur & Märkte

Konjunktureller Winter in Deutschland

Donald Trumps Wahl zum nächsten US-Präsidenten hat weitreichende Folgen für den Welthandel. Schon jetzt kontrastiert die Stärke der amerikanischen Konjunktur scharf mit dem verhaltenen Wachstum im Euroraum. Besonders schwach ist die Entwicklung nach wie vor in Deutschland, wo es der Wirtschaft nicht gelingt, aus der Stagnation auszubrechen.

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© jimfeng / Getty Images

Die Weltwirtschaft muss sich nach dem Wahlsieg Donald Trumps in der US-Präsidentschaftswahl auf turbulente Zeiten einstellen. Vor allem Trumps Ankündigung massiver Zollerhöhungen stellt ein beträchtliches Risiko für den Welthandel dar. Unklar ist allerdings, welche seiner teils widersprüchlichen wirtschaftspolitischen Ankündigungen der kommende US-Präsident tatsächlich umsetzen wird. 

Die wirtschaftliche Dynamik im Euroraum ist weiter verhalten. Das BIP der Währungsunion stieg im dritten Quartal um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Für 2025 erwartet die europäische Kommission ein Wachstum von 1,3 Prozent. Getragen wird die Dynamik vor allem von den kleineren Mitgliedsstaaten, während die Schwergewichte Deutschland, Frankreich und Italien schwächeln. 

Die zuletzt gestiegenen Jahresinflationsraten im Euroraum und Deutschland sind in erster Linie das Ergebnis von Basiseffekten und überzeichnen wohl die zugrundeliegende Preisdynamik. Gegenüber dem Vormonat fielen die Preise.

Deutschland steckt fest

Die deutsche Wirtschaft hat es auch im dritten Quartal nicht geschafft, aus der Stagnation auszubrechen. Das BIP wuchs um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, doch glich der Anstieg der Wirtschaftsleistung den Rückgang im Vorquartal nicht aus (revidiert -0,3 Prozent). Das deutsche BIP verharrt somit weiter auf dem Niveau von vor fünf Jahren, während die Wirtschaftsleistung der USA im gleichen Zeitraum um knapp 12 Prozent gestiegen ist. Das Ampel-Aus und der Ausgang der US-Wahl verstärken die wirtschaftspolitische Unsicherheit.

Das bestimmende Thema an den Finanzmärkten im November war die US-Präsidentschaftswahl. In Europa ist erneut die politische Unsicherheit in Frankreich Thema. Die dortigen Entwicklungen rufen Sorgen an den Finanzmärkten hevor, was sich derzeit in den Renditen französischer Staatsanleihen niederschlägt.

An den Aktienmärkten zeigen sich die unterschiedlichen wirtschaftlichen Aussichten deutlich: Während die Kurse in den USA stark zulegten, verzeichnete der Euroraum Kursverluste.

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