Wie naturbezogene Risiken das Finanzsystem beeinträchtigen
Die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität von Volkswirtschaften kann durch die Degradierung der Natur gefährdet werden. Eine Übersicht über die Wirkmechanismen zeigt die neue Ausgabe der „Economics & Finance Flash“-Reihe des GDV.

Zahlreiche Studien, u. a. von internationalen Organisationen, Zentralbanken und Aufsichtsbehörden, zeigen, dass naturbedingte Risiken erhebliche makrofinanzielle Auswirkungen haben können. Erste Untersuchungen kommen zu der Einschätzung, dass zwischen 36 Prozent und 54 Prozent der Finanzanlagen und Kreditportfolios in hohem oder sehr hohem Maße von einer oder mehreren Ökosystemleistungen abhängig sind.
Dabei können physische Risiken wie der Verlust essenzieller Ökosystemleistungen die Produktionsketten gefährden und Kosten in die Höhe treiben. Gleichzeitig entstehen Transitionsrisiken durch strengere Umweltauflagen und veränderte Marktbedingungen, die zum Beispiel zu Wertverlusten bei Vermögenswerten führen können. Hieraus könnten sich erhöhte Unsicherheiten und Risiken für das Finanzsystem ergeben. So können beispielsweise Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiken steigen und systemische Auswirkungen haben.
Politik, Finanzinstitutionen und Aufsichtsbehörden sind sich dieser Herausforderungen bewusst und haben bereits vielfältige Aktivitäten zur Bewältigung naturbedingter Risiken eingeleitet. Diese Risiken werden zunehmend in die makroprudenzielle Aufsicht über die Stabilität des Finanzsystems aufgenommen. Infolgedessen haben Finanzinstitutionen naturbezogene Risiken zunehmend in ihre Risikomanagementsysteme integriert.
Die vollständige Ausgabe des Economics & Finance Flash können Sie hier herunterladen: