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Rente & Vorsorge

Value for Money: Leistungspaket der Lebensversicherung

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat die Ergebnisse ihrer Prüfung zur Wohlverhaltensaufsicht vorgestellt. Der Fokus lag auf den Kosten und Stornoquoten einiger Lebensversicherer. Die Versicherungswirtschaft nimmt die Kritik ernst, verweist aber auch darauf, dass die weitaus meisten Lebensversicherungen Kundennutzen bringen.

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Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) betont, dass Kundinnen und Kunden grundsätzlich in den Kundennutzen ihrer Renten- und Lebensversicherungen vertrauen können. Lebensversicherer verwalten über 80 Millionen Verträge und spielen die zentrale Rolle in der betrieblichen und privaten Altersvorsorge. Jedes Jahr werden über vier Millionen Verträge neu geschlossen. Der GDV hat sich schon früh zu dem Regulierungs- und Aufsichtsprinzip “Value for Money” (VfM) bekannt. Dass sich die Finanzaufsicht Ausreißer genauer anschaut, sei wichtig. Allerdings dürfe dadurch kein Schatten auf die gesamte Branche geworfen werden. Denn, auch das hat die Bafin betont: Es gibt kein Branchenproblem.  

Gesamtkosten von 1,6 Prozent bieten umfassendes Leistungspaket 

Bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung liegen die durchschnittlichen Gesamtkosten laut Bafin bei 1,6 Prozent. Langzeitbetrachtungen des GDV zeigen, dass sowohl Verwaltungskosten als auch Abschlusskosten tendenziell sinken. Es dürfe nicht vergessen werden, dass den Kosten ein umfassendes Leistungspaket gegenübersteht. Der GDV zählt hier die ausführliche Beratung und Betreuung durch Versicherungsvermittler und Versicherungsvermittlerinnen, die Geldanlage im Kollektiv und – aus Verbandssicht am wichtigsten – die lebenslange Leistung auf. Eine sichere Rente bis Lebensende könne kein anderes Altersvorsorgeprodukt garantieren. Ebenfalls Alleinstellungsmerkmal der Lebensversicherer sei die Möglichkeit, als Sparerin oder Sparer an der Wertentwicklung der Finanzmärkte zu partizipieren, ohne das Kapitalmarktrisiko allein tragen zu müssen. Die Versicherungsbranche hat sich das Ziel gesetzt, den langfristigen Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden gerecht zu werden und gleichzeitig den wachsenden regulatorischen Anforderungen standzuhalten. 

Stornoquoten sinken in der Langzeitbetrachtung  

Die Bafin geht von einer Stornoquote von 3,14 Prozent aus. Darin sind einzelne Ausreißer mit besonders hohen Stornoquoten enthalten. Der Verband lenkt den Blick auch auf die allgemeine Lebenssituation der Menschen, die ihre Altersvorsorge vorzeitig kündigen mussten. Sparerinnen und Sparer mit geringen Einkommen hätten zuletzt harte Zeiten erlebt. Die Corona-Pandemie und Lebenshaltungskostenkrise haben diese Haushalte besonders getroffen. Auch das ist ein Grund, warum Menschen ihre Altersvorsorge kündigen mussten.

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