Geopolitische Spannungen belasten Finanzstabilität Link kopieren
Vor dem Hintergrund der gesunkenen Inflation und der günstigeren wirtschaftlichen Aussichten hat sich die Finanzstabilität erneut positiv entwickelt. Auch die Versicherungswirtschaft erweist sich mit sehr komfortablen Solvenzquoten und einer stabilen Entwicklung der Beitragseinnahmen weiterhin als sehr resilient. Dennoch bestehen nach wie vor erhöhte Risiken im Finanzsystem. Die geopolitischen Konflikte und die noch nicht ganz eingedämmte Inflation haben eine hohe Unsicherheit über die weitere makrofinanzielle Entwicklung zur Folge. Abrupte Preiskorrekturen an den Finanzmärkten bei einem negativen Schock bleiben ein hohes Risiko. Weiterhin bestimmend für die Stimmung an den Märkten bleiben die geldpolitischen Entwicklungen in den USA und dem Euroraum. Angesichts der wachsenden geopolitischen Spannungen und der rapiden technologischen Entwicklung, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, sind die Cyberrisiken weiter angestiegen. Die Möglichkeit extremer Cybervorfälle mit Schäden in Milliardenhöhe haben sich zu einem zentralen systemischen Risiko für das Finanzsystem entwickelt.
In der Mai-Ausgabe ihres vierteljährlichen Risk Dashboard bewertet die EIOPA die aktuelle Risikolage der Versicherungswirtschaft gegenüber dem Vorquartal als nahezu unverändert auf mittlerem Niveau. Vor dem Hintergrund einer erhöhten Volatilität der Anleihemärkte und des Preisrückgangs bei den Gewerbeimmobilien gilt die Hauptsorge der EIOPA derzeit den Marktrisiken der Versicherer. In dieser Rubrik bewertet die EIOPA die Risiken weiterhin als „hoch“ (zweithöchste Risikostufe). In allen anderen der insgesamt zehn Risikokategorien werden die Risiken als „mittel“ bewertet. Im Risikoausblick auf die nächsten 12 Monate wird eine Erhöhung der Digitalisierungs- und Cyberrisiken erwartet. Für alle anderen Risikorubriken ist der Ausblick stabil.
Mehr erfahren Sie in unserer aktuellen Ausgabe der Financial Stability Perspectives.