Geopolitische Risiken und makroökonomische Unsicherheit belasten die Finanzstabilität Link kopieren
Die Entwicklung der Stabilitätslage des Finanzsystems war in den letzten Monaten sowohl durch positive als auch negative Faktoren geprägt. Positive Effekte wie der Rückgang der Inflation und günstigere Finanzierungsbedingungen im Zuge der Leitzinssenkungen der Zentralbanken werden überschattet durch negative Entwicklungen wie das schwache Wachstum in Deutschland und im Euroraum. Zudem werden die schweren geopolitischen Konflikte zu einem immer größeren systemischen Risiko. Die Unsicherheit über die weitere makroökonomische und Finanzmarktentwicklung ist groß. Vor allem das Risiko von abrupten Preiskorrekturen an den zum Teil sehr hoch bewerteten Finanzmärkten ist nach wie vor hoch. Auch die hohe Verschuldung vieler Staaten verstärkt die Risiken. Dadurch wird unter anderem der finanzielle Handlungsspielraum der Regierungen begrenzt, auf Schocks reagieren zu können.
Die Finanzinstitutionen haben in den herausfordernden letzten Jahren ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Der Versicherungssektor hat sich als sehr robust erwiesen. Hervorzuheben ist unter anderem die sehr solide Solvenzlage der Versicherer. In der Oktober-Ausgabe ihres vierteljährlichen Insurance Risk Dashboard bewertet die EIOPA die aktuelle Risikolage der Versicherungswirtschaft gegenüber dem Vorquartal als unverändert auf mittlerem Niveau. In neun der zehn Risikorubriken des Dashboards werden die Risiken als moderat eingestuft. Die Marktrisiken der Versicherer werden weiterhin mit „hoch“ (zweithöchste Risikostufe) bewertet. Zugrunde liegen hier unter anderem mögliche Verwundbarkeiten aus Gewerbeimmobilienanlagen. Mögliche systemische Risiken in diesem Bereich werden von den makroprudenziellen Aufsehern aber als beherrschbar angesehen.
Mehr erfahren Sie in unserer aktuellen Ausgabe der Financial Stability Perspectives.