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Thema Nachhaltigkeit (© Unsplash/Nick Jones)

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit und Klimaschutz bestimmen zunehmend die Agenda von Wirtschaft und Gesellschaft. Die deutschen Versicherer sind Teil der Debatte und leisten einen ehrgeizigen Beitrag zur Erreichung der Ziele. Dazu gehören die Klimaneutralität der Kapitalanlagen, ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und die Förderung von Vielfalt. Dossiers, Beiträge und Publikationen informieren auf dieser Seite über das Thema Nachhaltigkeit.

Publikationen

Unsere GDV-Publikationen geben einen noch detaillierteren Einblick in thematisch relevante Inhalte.

Unsere Positionen zu Nachhaltigkeit

  • Greenwashing

    Greenwashing stellt eine Gefahr für die Stabilität und die Vertrauenswürdigkeit des Finanzmarktes dar. Werte, die auch für Versicherer als Finanzmarktakteure von hervorragender Bedeutung sind. Die Versicherer unterstützen daher die Bestrebungen auf europäischer Ebene, glaubwürdige und praktikable Regelungen zu treffen, um Greenwashing zu vermeiden. 

    Die Regelungen müssen jedoch praktikabel bleiben. Legen Finanzmarktteilnehmer die geltenden Vorgaben nach anerkannten Grundsätzen nachvollziehbar aus, dann darf dies nicht als Greenwashing interpretiert werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass von jeglichen, auch berechtigten Aussagen zu Nachhaltigkeit Abstand genommen wird, um sich nicht der Gefahr des Greenwashings auszusetzen.

    Weitere Informationen finden Sie in unserer Stellungnahme

  • Nachhaltigkeitsberichterstattung

    Für ein nachhaltiges und klimaneutrales Engagement benötigen Unternehmen umfangreiche, verlässliche sowie einfach handhabbare Informationen über die Risiken und Auswirkungen ihrer Geschäftspraktiken. Mit der sogenannten Taxonomie wird in der Europäischen Union dafür ein einzigartiges Klassifizierungssystem geschaffen, das definiert, was nachhaltiges Wirtschaften ist. Versicherer, die in Unternehmen der Realwirtschaft investieren wollen, benötigen diese Informationen, damit sie ermessen können, wie nachhaltig sie investieren oder ob sie bestimmte Risiken übernehmen können. Die Unternehmen sollen diese Nachhaltigkeitsinformationen künftig auf Basis der Corporate Sustainability Reporting Directive standardisiert und vergleichbar zur Verfügung stellen. Durch einen „Europäischen Datenzugangspunkt“ werden die Informationen digital zugänglich und automatisiert abrufbar sein. So wird die Basis für nachhaltige Investitionsentscheidungen immer weiter verbessert. Versicherer sind sowohl Nutzer von Nachhaltigkeitsinformationen als auch Bereitsteller von Daten (als Investitionsobjekte). Aus dieser Doppelperspektive heraus haben sie Vorschläge vorgelegt, damit die nachhaltigkeitsbezogenen Berichtspflichten nicht überfrachtet werden. Es gilt, den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu wahren und dem Berichtsaufwand einen konkreten Mehrwert gegenüberzustellen.

    Weitere Informationen:

  • Nachhaltigkeit in den Geschäftsprozessen der Versicherungsunternehmen

    Die deutschen Versicherer streben bis 2025 klimaneutrale Geschäftsprozesse in Scope 1 und 2 des GHG-Protokolls an. Darunter fallen Strom- und Wärmeemissionen der eigenen Bürogebäude und Rechenzentren sowie Treibstoffemissionen des unternehmenseigenen Fuhrparks. Aber auch bei den nachgelagerten Emissionen aus Scope 3 soll es bis spätestens 2030 spürbare Reduktionen geben. Alljährlich berichtet der GDV über die Emissionen seiner Mitglieder, künftig auch aus Aktivitäten wie Dienstreisen per Flugzeug und Bahn, Homeoffice, Pendelverkehr der Belegschaft zur Arbeit oder Outsourcing und Cloud.

    Für eine signifikante Senkung der CO2-Emissionen benötigen Versicherer – wie die anderen Wirtschaftssektoren auch – die Dekarbonisierung des Energiesektors und der Wärmeerzeugung, eine Mobilitätswende sowie eine forcierte Digitalisierung. 

    Neben den freiwilligen Anstrengungen der Unternehmen wird Energieeffizienz mit der Umsetzung der EU-Energieeffizienz-Richtlinie in Deutschland künftig zum Pflichtprogramm. Aus Sicht des GDV sollte der gesetzliche Rahmen neben den reinen Energiesparzielen auch Faktoren wie Investitionssicherheit, Machbarkeit und Proportionalität berücksichtigen.

    Weitere Informationen: 

  • Nachhaltigkeit Versicherungsschutz

    Der Ausbau der erneuerbaren Energien, innovative Technologien sowie veränderte Produktionsprinzipien sind essenziell, um Treibhausgasemissionen und Ressourcenverbrauch zu mindern. Die Bundesregierung hat sich hier viel vorgenommen: Eine ambitionierte Kreislaufwirtschaftsstrategie, die Etablierung eines Wasserstoffmarktes und ehr-geizige Ausbauziele für Strom und Wärme aus regenerativen Quellen.  

    Versicherer unterstützen diese Entwicklungen, indem sie Versicherungsschutz für innovative Verfahren und Risikotechnologien entwickeln. Wir wollen unsere langjährige Erfahrung in der Schadensprävention einbringen, damit keine Ressourcen durch vermeidbare Schäden verbraucht werden: Innovation und Wandel müssen zügig und zugleich sicher vorangehen. Das schafft auch Akzeptanz in der Bevölkerung.  

    Die Kreislaufwirtschaft beispielsweise braucht hinreichend Betriebsfläche, um Stoffe lagern, sortieren und aufbereiten zu können, bis sie wieder in Herstellungsprozesse eingespeist werden. Dies stärkt den Personen- und Sachwertschutz.

    Für die Installation und den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen, Biogas und Energiespeichern sollten weiterhin hohe Sicherheitsstandards gelten, gerade beim Brand- und Umweltschutz.  

    Wir begrüßen auch die Initiative der Bundesregierung, mit dem Prinzip „Nachhaltigkeit by Design“ die Merkmale „Lebensdauer“ und „Reparaturfähigkeit“ zu Produkteigenschaften zu machen. Dies unterstützt unsere Arbeit an Lösungen, um Leitprinzipien des nachhaltigen Handelns wie „Reparatur statt Neukauf“ oder „build back better“ in Versicherungsprodukten zu verankern.  

    Weitere Informationen finden Sie in unserer Nachhaltigkeitspositionierung.
     

  • Sustainable Finance

    Nachhaltigkeit hat in den Kapitalanlagen der Versicherer eine große und beständig wachsende Bedeutung. Auf rund 90 % der Kapitalanlagen werden bereits Nachhaltigkeitskriterien angewendet. Versicherer haben 2021 rund 1.600 Projekte der Wind- und Solarenergie finanziert. In ihrer Nachhaltigkeitspositionierung hat der Sektor zudem das Ziel ausgegeben, die eigenen Kapitalanlagen in Höhe von 1,9 Billionen Euro bis 2050 komplett klimaneutral auszugestalten. Auf dem Weg dorthin haben die Versicherer Ende 2022 als erster Finanzsektor in Europa einen CO2-Fußabdruck für große Teile ihrer Kapitalanlagen veröffentlicht (71 Tonnen CO2-Äquivalent / Mio. Euro).

    Weitere Informationen finden Sie in diesem Positionspapier.

  • Taxonomie

    Die Taxonomie mit der Delegierten Verordnung mit den technischen Bewertungskriterien (TSC) ist eine der Kernregulierungen der EU im Bereich Sustainable Finance, die vom Verband ausdrücklich begrüßt wird. Mit der Taxonomie wird bestimmt, wann eine wirtschaftliche Tätigkeit zu einem Umweltziel beiträgt und damit ökologisch nachhaltig ist. Damit wird eine einheitliche Sprache für grüne Tätigkeiten geschaffen.
    Allerdings steht die Taxonomie noch am Anfang. Eine Vielzahl von Tätigkeiten ist (noch) nicht von der Taxonomie umfasst. Auch viele Assetklassen, in die Versicherer investieren, z. B. Staatsanleihen, bleiben (noch) außen vor. Damit die Taxonomie sinnvoll in der Praxis angewendet werden kann, ist eine Erweiterung um zusätzliche wirtschaftliche Tätigkeiten und Assetklassen wesentlich. Zudem bedarf es der Internationalisierung, um die Taxonomie auch für weltweit investierende Anleger wie Versicherungen außerhalb Europas nutzbar zu machen. Eine Erweiterung der Taxonomie ist daher dringend geboten.
    Weiterentwicklungen der Taxonomie, zum Beispiel eine soziale Taxonomie, sollten jedoch die Möglichkeit haben, von den Praxiserfahrungen mit der grünen Taxonomie zu profitieren und somit erst zu einem späteren Zeitpunkt kommen.

    Weitere Informationen finden Sie in dieser Stellungnahme

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